Urlaub und Sehenswürdigkeiten in der Alpenregion

Zillertal

Das breiteste Seitental im Süden des Inntals ist das Zillertal, das seinen Namen von Fluss Ziller erhielt. Er durchläuft das Tal mit einer Länge von 47 km von Süd nach Nord, um bei Strass sich mit dem Inn zu vereinigen. Seine Quelle, der Zillergrund, liegt auf ca. 2.460 m Höhe zwischen den Bergen Rauchkofel (3.251 m) und Klockerkarkopf (2.913 m), am Hauptkamm der Zillertaler Alpen nahe der Grenze zu Italien. Unweit der Gemeinde Jenbach und ca. 40 km östlich von Innsbruck ist die Abzweigung ins Zillertal. Das Tal erstreckt sich in etwa von Strass bis nach Mayrhofen. Hier unterteilt es sich nochmals ins Tuxer-, Zemm- und Stilluptal sowie in den Zillergrund. Im nördlichen Teil des Zillertals geht es in die unbesiedelten Täler Märzen- und Finsinggrund. Das Zillertal bildet die Trennlinie zwischen den Tuxer Alpen westlich und den Kitzbüheler Alpen östlich. Südlich, nahe Südtirol befinden sich die Zillertaler Alpen mit ihrem Hauptkamm.

Der Tuxbach, der dem 13 km langen Tuxertal seinen Namen gab, entspringt bei Hintertux und mündet bei Mayrhofen in die Ziller. Das Nebental des Zillertals endet am Hintertuxer Gletscher und ist die einzige Möglichkeit entweder mittels Straße oder Seilbahn auf den Gletscher zu gelangen. Ein weiteres Tal der Zillertaler Alpen ist das Stilluptal, welches durch den Stilluppbach entwässert wird. Sein Eingang ist Mayrhofen, wo der Talkessel nur sehr schmal ist und sich in südwestlicher Richtung bis zum Hauptkamm der Zillertaler Alpen erstreckt. An dieser Stelle tost auch der Stilluppbach durch die gleichnamige Klamm. Das Stilluptal wird vom Zillertaler Hauptkamm mit den Gipfeln von Wollbachspitze (3209 m) und Großem Löffler (3379 m), dem Floitenkamm mit Gigalitz (3001 m), Floitenturm (2805 m) und Dristner (2767 m) sowie dem Ahornkamm mit der Ahornspitze (2973) umringt. Nachbartäler vom Stilluptal sind nördlich und nordöstlich der Zillergrund, südöstlich das Ahrntal, südwestlich die Floite sowie westlich das Zemmtal. Hier befindet sich auch der 1969 angelegte Speicher Stillup, einem Stausee, der sowohl zur Energiegewinnung als auch dem Hochwasserschutz im Zillertal dient. Mit dem Stausee wurde auch die heutige Mautstraße gebaut.

In den Zillertaler Alpen wurde 1991 der Hochgebirgs-Naturpark mit 85 Gletschern auf einer Fläche von 400 km ² ausgewiesen. Der Naturpark beginnt im Bergsteigerdorf Ginzling in einer Höhe von 1.000 m und geht hinauf bis zum Hochfeiler auf 3.509 m. Der Hochgebirgs-Naturpark umfasst eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten in allen Höhenlagen, u. a. Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere. Außerdem finden sich verschiedene Kristallvorkommen, wie Zillertaler Granat, Bergkristall und Amethyst. Etwa 45 km in östlicher Richtung existieren die Krimmler Wasserfälle im Nationalpark Hohe Tauern nahe zur italienischen Grenze. Die Wasserfälle bilden sich durch die Krimmler Ache, die gesamt über 385 m in drei Fallstufen hinabstürzt. Die Krimmler Wasserfälle sind somit die größten in Europa und die fünfthöchsten der ganzen Welt. Ein Wanderweg, der vom österreichischen Alpenverein etabliert wurde, leitet Bergwanderer direkt dorthin.

Neben der imposanten Bergwelt und der wunderschönen Natur hat das Zillertal in seiner Umgebung einiges an Kulturellem bzw. Historischem zu bieten. Mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h geht es mit der Dampflok betriebenen Zillertalbahn zurück in die Vergangenheit. Auf der Strecke zwischen Jenbach und Mayrhofen zeigt sich die Schönheit des Zillertals am besten. Etwa 50 km entfernt liegt die 700 Jahre alte Stadt Hall, die durch ihre Salzvorkommen bereits im 13. Jahrhundert einem regen Handel unterlag. Hall war daher im Mittelalter bedeutender und größer als Innsbruck. Ein Grund, dass die Stadt heute über die größte Altstadt des westlichen Österreichs verfügt. Zurückversetzt ins Mittelalter wird der Besucher am Oberen Stadtplatz mit dem Rathaus und die gotische Pfarrkirche St. Nikolaus. Die Stiftskirche, die Herz-Jesu-Basilika, der noch immer einiges ihrer Renaissance-Fassade erhalten blieb, steht am Stiftsplatz, wie auch die erste barocke Kirche in Nordtirol, die Allerheiligenkirche. Im südöstlichen Teil der Stadt Hall befindet sich die Salvatorkirche mit einem der wenigen hochgotischen Gemälde in Nordtirol, dem “Jüngsten Gericht“ aus dem Jahr 1418. Die Stadt Hall ist eine gute Mischung aus historischer und moderner Architektur, die sich dennoch gut ergänzen. So finden sich moderne Gebäude sowohl in der Umgebung der Altstadt als auch u. a. im Kurpark.

Hoch über dem Inntal zwischen Jenbach und Stans präsentiert sich das Schloss Tratzberg, welches bereits zu Zeiten von Kaiser Maximilian I. für die Fugger als Jagdschloss diente. Das Schloss wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt, jedoch im 16. Jahrhundert durch ein Feuer völlig zerstört. Der österreichische Kaiser tauschte dann die Ruine gegen ein Schloss, das der Familie Tänzel, seinerzeit Silberbergwerkbesitzern, gehörte. Diese ließen dann den ersten Teil des heutigen Schlosses im spätgotischen Stil erbauen. Mit viel Prunk, doch kunstvoll mit Marmor, Holz und Eisen wurde das Schloss Tratzberg ausgestattet. Seit 1848 ist das Schloss Tratzberg der Wohnsitz der Grafen Enzenberg. Es wurde von ihnen renoviert zählt heute zu den renommiertesten Kunst-und Kulturdenkmälern des Landes Tirol. Dazu beigetragen hat der heutige Besitzer, der im Schloss wohnt und es mit Schlossführungen, Ritterladen und Restaurant zu einem modernen Unternehmen ausbaute.

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