Der Comer See oder „Lago di Como“, wie die Italiener ihn nennen, ist mit einer Gesamtwasserfläche von 146 km², neben Lago Maggiore und Gardasee, der drittgrößte See Italiens. Der See ist 51 km lang und ca. 4,2 km breit. Seine tiefste Stelle erreicht er mit 425 m bei dem am südlichen Ufer gelegenen Nesso. Durch den ehemaligen Adda Gletscher, in Form eines umgekehrten „Y“, erhielt der Comer See seine typische Form. Jedoch durchfließt der Fluss Adda von Colico bis Lecco noch heute den See. Die einzige Insel, über die der See verfügt, die „Isola Comacina“, war schon in der Antike bewohnt. Die Siedlungen wurden jedoch bereits im 12. Jahrhundert von Truppen aus der Stadt Como zerstört. Der See ist nicht nur bei den Touristen beliebt, sondern viele Berühmtheiten haben sich hier niedergelassen. Ein Umstand, der sicherlich durch seine üppige Vegetation und seinem milden Klima zu verdanken ist. Z. B. hat der ehemalige Bundeskanzler, Konrad Adenauer, hier seine Memoiren verfasst.
Viele kleine und größere Orte, idyllische Kurorte mit den verschiedensten Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Parks, säumen die Ufer des Comer See. So ist u. a. der sogenannte „Heilige Berg“ bzw. „ Sacro Monte di Ossuccio“ am westlichen Ufer des Sees, das Ziel vieler Touristen und Pilgern. Am Hang umgeben von prachtvollen Pflanzen und Blumen, befinden sich die kleinen Kapellen, die das Mysterium des Rosenkranzes symbolisieren. Sie weisen den Weg zu der, von 1635 bis 1710 erbauten Wallfahrtskirche der „Heiligen Jungfrau der Rettung“. Seit 2003 als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes gehört der „Heilige Berg“ zu den Sacri Monti des Piermonts und der Lombardei. Von Bellagio aus führt eine Fahrt mit der Fähre oder einem Boot in den wohl romantischsten Ort des Sees, nach Varenna. Einem besonderen Ort mit kleinen verwinkelten Gassen und einer außergewöhnlichen italienischen Gartenbaukunst. Nicht weit von Varenna entfernt, am Ende des Esino Tals auf einem Hügel, befindet sich das Schloss von Vezio aus dem 14. Jahrhundert. In seinem Schlossgarten führt der Falkner, Castiglioni Luca seine abgerichteten Raubvögel vor.
Die Stadt Como ist der Hauptort des Sees. Die Seemetropole hat sich seit dem 15. Jahrhundert durch die Seidenindustrie einen Namen gemacht. Bis zum 2. Weltkrieg wurde die Seide durch eigene Raupenzucht selbst produziert. In der heutigen Zeit hat nur noch die Verarbeitung, der aus Fernost importierten Seide, eine große Bedeutung. Informationen über die Seidenherstellung erhalten Interessierte im „Museo Didattico della Seta“. Der wichtigste Zeuge aus der Vergangenheit ist der 1398 begonnene gotische Dom, der erst im 15. Jahrhundert mit seiner Fassade vollendet wurde. Eines der Hauptattraktionen, welches zwischen den See Armen Lecco und Como liegt, ist die kleine Stadt Bellagio. Dessen Altstadt mit den geschichtsträchtigen Mauern eines mittelalterlichen Verteidigungssystems umgeben ist, seinen Palazzi inmitten von Parkanlagen sowie die romanische Pfarrkirche „Basilica San Giocomo“ lohnen unbedingt für einen Besuch.
Die Liebhaber von Oldtimern wie auch den neuesten Nobelkarossen und Sportwagen kennen natürlich den Ort Cernobbio. Im Park der Villa d’Este werden in einer jährlichen Automobil-Show die Autos von bekannten Automobilherstellern vorgeführt. Außerdem kann der Ort selbst mit wertvollen Kunstschätzen aufweisen. In der Kirche „San Vincenzo“ befinden sich u. a. kostbare Holzschnitzereien aus dem 17. Jahrhundert.
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