Urlaub und Sehenswürdigkeiten in der Alpenregion

Rheintal

Das Alpenrheintal umfasst die Grenzen der Kantone Graubünden und St. Gallen in der Schweiz, dem österreichischen Vorarlberg westlich sowie das Fürstentum Liechtenstein. Von der Stelle, wo die beiden Quellflüsse des Rheins, Vorder- und Hinterrhein, ineinanderfließen bis zur Bodenseemündung ist das Tal etwa 90 km lang und teilweise bis zu 10 km breit. Das Alpenrheintal unterteilt sich in südlicher in oberes und in nördlicher Richtung in unteres Rheintal, was sich aus der Fließrichtung des Rheins ergibt. Das Tal wird seitlich von Bergketten begrenzt, die zum Teil über 2.000 m hoch sind, wie z. B. der Alpstein. Er gehört zu den Appenzeller Alpen, einem Bergmassiv, das zu den Kantonen Appenzell und St. Gallen gehört. Der höchste Gipfel ist der Säntis mit einer Höhe von 2.502 m rund 30 km Luftlinie vom Bodensee entfernt. Eine weitere Gebirgsgruppe ist der Rätikon, der zu den Ostalpen zählt. Er teilt sich auf zwischen dem österreichischen Vorarlberg, dem schweizerischen Graubünden und Liechtenstein. Die vier höchsten Gipfel sind Schesaplana (2'964 m), Panüelerkopf (2'859 m), Salaruelkopf (2'841 m) und Felsenkopf (2'833 m).

Die klimatischen Bedingungen im Alpenrheintal sind allgemein mit dem im süddeutschen Raum gleichzusetzen. Allerdings ist das Tal oftmals über Tage hinweg in Nebel eingehüllt, besonders im Frühjahr und im Herbst. Außerdem herrscht hier sehr oft Föhn, der jedoch hilft, schlechtes Wetter abzuhalten. Der Föhn bildet sich in vielen Tälern in Österreich und in der Schweiz, die nördlich des Alpenkamms liegen und mit einer Nord-Süd-Richtung stark durch Winde aus Süd-Südwest beeinflusst werden. In solchen Täler scheint die Sonne meist länger, die Vegetation ist üppiger und der Schnee schmilzt erheblich schneller. Daher sind die Temperaturen auch oft bis zu drei Grad wärmer als in den umliegenden Gegenden.

Das Alpenrheintal teilt sich nicht nur die Landschaft mit den drei Staaten, sondern ebenso eine lange, ereignisreiche Geschichte. Die heutigen Orte und Gebiete entstanden aus dem Churrätien der Römer, einer römischen Provinz, deren Verwaltung in Chur (Curia) saß, und den alemannischen Siedlungen um den Bodensee, die später dem Herzogtum Schwaben unterlagen. Mit dem Niedergang der Stauferzeit während des frühen 13. Jahrhundert, war auf einmal ebenso die politische Gemeinschaft des Alpenrheintals beendet. Das Tal zerfiel in kleine Teilgebiete, wobei sowohl die Habsburger immer weiter eindrangen als auch das Kloster St. Gallen ihren Einfluss vehement verstärkte. Etwa ab dem 16. Jahrhundert stabilisierten sich dann die nationalen Grenzen zu denen, wie sie auch noch heute bestehen.

Aufgrund seiner, sozusagen zentralen, landschaftlichen Lage, ist das Alpenrheintal Ausgangspunkt für viel attraktive Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten. Ob nun Lindau, Konstanz oder die Insel Mainau, die mit dem Schiff oder mit Auto angefahren werden können, ist der Ausgangspunkt die Stadt Bregenz. Bregenz ist die Landeshauptstadt von Vorarlberg am Bodensee mit ihrem Hausberg, dem 1.064 m hohen Pfänder. Die Stadt hat sich im Besonderen durch die, jährlich stattfindenden, Bregenzer Festspiele einen weithin bekannten Namen im Bereich der Kultur geschaffen. Die ersten Siedler der Stadt wurden durch Funde auf die Zeit 1.500 v. Chr. datiert. 15 v. Chr. annektierten dann die Römer das gesamte Vorarlberg sowie den Bereich desheutigen Stadtgebietes, die sie Brigantium nannten. So ist die Stadt heute reich an Sehenswertem, das in Museen und Gebäuden erhalten wurde. So auch der Martinsturm, dem größten Zwiebelturm in Mitteleuropa und Wahrzeichen der Stadt Bregenz. In der alten Innenstadt Bregenz, in der Kirchstraße 29 steht das schmalste Haus in Europa, das nur ganze 57 cm breit ist. Weitere zahlreiche und sehenswerte Schätze, bestehend aus einem Altarbild, kunstvollen Kelchen und alten Messgewändern, können in der Zisterzienserabteil Wettingen-Mehrerau besichtig werden.

Knapp eine halbe Stunde Autofahrt führt von Bregenz nach Feldkirch mit einer historischen Innenstadt, die schmale Gassen mit Kopfsteinpflaster, idyllische Lauben und wunderschöne Hausfassaden aus vergangenen Jahrhunderten zu bieten hat. Hohe Türme und die Reste der alten Stadtbefestigung dokumentieren die kriegerische Vergangenheit der Grafen von Montfort wie auch die der Vögte Österreichs. Die ehemalige Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert lässt sich im Straßenverlauf des Schloss- und Hirschgrabens und am St. Leonhardsplatz nachvollziehen. Die Stadtmauer bestand aus der Mauer, einem Graben und vier Toren, dem Bregenzer- oder Nikolaustor, Bludenzer- oder Schultor, Mühle- oder Sautor und Churer- oder Salztor, wobei heute nur die beiden letzteren heute noch stehen. Die Stadtbefestigung wurde um 1500 wieder neu aufgebaut, jedoch wurden zwei der Tore und viele Teile der Stadtmauer etwa seit Beginn des 19. Jahrhunderts immer mehr abgetragen. Zu der belebenden Historik gehört ebenso der, bis 1390 angestammte Sitz der Grafen von Montfort, die Schattenburg, deren Bau um 1260 begann und im 14./15 Jahrhundert ausgebaut und umgestaltet wurde. Die Schattenburg kam 1825 in den Besitz der Stadt Feldkirch. Sehenswert ist ebenso die einstige romanische Domkirche St. Nikolaus, die erstmals 1287 erwähnt wurde. Jedoch zerstörten Brände die Kirche in den Jahren 1348, 1398 und 1460. Wurde aber 1478 als spätgotischer Neubau wieder errichtet. Diese Pfarrkirche ist die wichtigste gotische Kirche in Vorarlberg mit dem „Beweinungsbild des Feldkircher Malers Wolf Huber (1485-1553), der als Meister der Donauschule gilt. Die 1520 erbaute Kanzel zeugt von bester österreichischer Schmiedearbeit.

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