Vannes

Etwas nördlich vom Golf von Morbihan am Fluss Marle, auf einer Fläche von 32,30 km² und mit 53.000 Einwohnern, liegt die Hauptstadt des Départements Morbihan, Vannes oder Gwened, wie sie auf Bretonisch heißt. Ihren Ursprung hat Vannes in der gallo-römischen Stadt Darioritum. Seit dem 5. Jahrhundert ist die Stadt Vannes Bistumssitz. Als erster König der Bretonen wird Nominoë Graf von Vannes betrachtet, der in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts lebte. Die Unabhängigkeit des Herzogtums Bretagne endete in Vannes 1532, als der französische König Franz I. und die bretonischen Stände sich trafen. Seit dem Jahr 1675 war Vannes der Sitz des bretonischen Parlaments. Vannes blickt auf eine lange Geschichte zurück, deren Zeugen in den unzähligen Sehenswürdigkeiten der Stadt wiedergegeben werden.

Die Stadtmauern

Eine 1.500 Jahre alte Militärgeschichte könnten die Stadtmauern von Vannes erzählen, denn sie sind bedeutendste Zeugen der Zeit. Bereits Ende des 3. Jahrhunderts, wo der Niedergang des Römischen Reiches schon zu spüren war, erhielt Darioritum, die Erlaubnis zur Befestigung der Stadt. So wurde östlich der Stadt auf dem Hügel Mené ein sogenanntes "castrum", ein befestigter Standort errichtet, welches im Hochmittelalter der Mittelpunkt der Stadt wird.

Die Verteidigungsmauer deckt eine Fläche von ca. 5 ha ab, die in einem Dreieck verläuft. Diese Fläche verdoppelt sich im 13. Jahrhundert, als Jean IV. Herzog der Bretagne, die Mauer restaurieren ließ. Südwestlich grenzte, die heute nicht mehr vorhandene Mauer, an das Schloss Hermine, in der Nähe des Calmont-Tors. Pechnasen, Kanonenscharten und Türme vervollständigten die Verteidigungsanlage im 15. Jahrhundert. Um den Ansprüchen der damals modernsten Artillerie zu entsprechen, wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Stadtmauer außerdem noch durch Bastionen verstärkt.

Das Stadtviertel Saint-Patern

Dieses Viertel ist das älteste der Stadt, denn hier lag das antike Darioritum, wo noch Überreste des Forums, der Thermen und der Villae unterirdisch verborgen liegen. Im 7. Jahrhundert wurde wahrscheinlich im antiken Zentrum, die erste Kirche gebaut, die dem Heiligen Patern gewidmet war. Im Hochmittelalter wird das Stadtzentrum, um die Kathedrale, auf dem benachbarten Mené-Hügel verlegt. Die Gemeinde Saint-Patern umfasst im 11. Jahrhundert den ganzen ländlichen Teil der Stadt. Um die Kirche herum entwickelte sich das Viertel aktiv immer mehr. In den Fachwerkhäusern der "rue de la Fontaine" und der "rue Saint-Patern" ließen sich die Handwerker nieder. In den Herbergen fanden die Reisenden, die aus Nantes oder Rennes kamen, für die Nacht Quartiere. Der Bau der Präfektur von Morbihan erfolgte in den Jahren 1863 bis 1865.

Die Fischhalle von Vannes

Der Fischmarkt wird seit dem späten Mittelalter wird am Place de la Poissonnerie der Fischmarkt abgehalten, der 1821 durch eine Fischhalle ergänzt wurde, die an die rückwertigen Seiten der Häuser der "rue Saint-Vincent" grenzte. 1880 wurde dann eine neue Halle aus Granit (35 m lang und 13 m breit) errichtet, da die örtlichen Fischer ein größeres Gebäude forderten, das besser sauber zu halten war. Auch heute noch sind Hallen täglich, besonders an den Markttagen, gut besucht.

Das Waschhaus „La Garenne“

Das Waschhaus "La Garenne" ist seit 1928 in Besitz der Gemeinde Vannes. Obwohl es sehr alt aussieht, wurde es erst zwischen 1817 und 1821 an der Flussbiegung der Marle gebaut. Das aus einer Galerie unter einem Schieferdach mit Fachwerkfassade und einem Stockwerk bestehende Haus zeigt mit den Schornsteinen, wo die Waschküchen lagen und die Waschfrauen unter der Galerie arbeiteten.

Die Kathedrale von Vannes

Die Cathédrale Saint-Pierre de Vannes ist eine gotische Kirche, die an der Stelle einer älteren romanischen gebaut wurde. Die Kathedrale wurde immer wieder durch Anbau ergänzt, sodass viel Stilelemente zusammenkommen. Der älteste Teil stammt aus 1020, der Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert, der in den gotischen Neubau, zwischen 1450 und 1520, integriert wurde. Das alte Gebäude war zu klein geworden, die vielen Pilger aufzunehmen, die das Grab des Heiligen Vinzenz Ferrer, der 1419 in der Kirche begraben wurde, zu besuchen. Der Portalbau an der Nordseite zusammen mit dem Längs-und Querschiff stammt aus dieser Zeit. Die mehrstöckige, runde Renaissance-Kapelle "Chapelle du Saint-Sacrement" wurde im 16. Jahrhundert an das Querschiff angebaut. Der Chor und die Gewölbe wurden im 18., der Südturm und die Westfassade Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet.

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