Cairn-de-Barnenez

Etwa 7 km von Morlaix, im nördlichen Finistère, auf der Halbinsel Kernéléhen liegt der kleine Ort Plouezoc'h, mit seiner wohl ältesten Megalithanlage Barnenez, die ca. 4500 v. Chr. in der Jungsteinzeit entstand. Neben dieser existieren noch weitere in der Bretagne, wie Larcuste, Ty-Floc'h, Île Carn, Le Bono, Île Guennoc, Gavrinis und Petit Mont. Als Barnenez erbaut wurde, war die Bucht von Morlaix eine fruchtbare Tiefebene, die vom Hügel überragt wurde. Das Hügelgrab ist 72 m lang, ca. 25 m breit, 8 m hoch und wiegt ca. 13.000 – 14.000 t. Um einen Kubikmeter des Hügels aufzuschütten, wurden 1.500 kg Stein benötigt, d. h., für einen Arbeiter bedeutete dies vier Tage, bei einem 10-Stundentag, harte Arbeit. Werden die Hohlräume des Originalhügels weggelassen, errechnet sich ein Gesamtvolumen von 2.000 qm³, der ersten Bauphase. Damit wurden 1.000 t Granit und 3.000 t grobkörniges Basaltgestein (Dolerit) aufeinandergeschichtet. Die Fertigstellung der Anlage dauerte wahrscheinlich 15.000-20.000 Arbeitstage, oder ca. drei Monate, hätten 200 Arbeiter daran gebaut. Der endgültige Hügel, mit seinen verschiedenen Abschnitten, erweiterte sich um fast das Dreifache an Volumen. Der Hügel wurde bereits 1850 als Hügelgrab, oder auch Tumulus genannt, eingestuft.

Vom Hügelgrab zum Straßenbau

Ab 1950 wurde der Hügel als Steinbruch genutzt und es wurden Steine zum Straßenbau abgetragen. Dabei wurden Dolmen, bedeutet im bretonischen Steintisch, mit Kragggewölben, ein nicht echtes Gewölbe zum oberen Abschluss eines Raumes, entdeckt. Das hatte zur Folge, dass die Einstufung als Hügelgrab bestätigt wurde. 1954 intervenierte die Gemeinde, den Hügel weiter abzutragen, um das Hügelgrab zu schützen. Gleichzeitig begannen Ausgrabungen sowie Restaurierungsarbeiten an der gesamten Anlage, die bis 1968 andauerten. Im Empfangsgebäude kann heute alles besichtigt werden.

Die Gemeinde Plouezoc'h

Der mit ca. 1.600 Einwohnern zählende Ort liegt bei der Bucht von Morlaix und ist mit seiner unterschiedlichen Gästebetten-Kategorie sehr gut vom Tourismus erschlossen, mit noch anderen Sehenswürdigkeiten wie die Festung Château du Taureau, die 1542 zum Schutz gegen französische Korsaren erbaut wurde, die zu diesen Zeiten im Ärmelkanal und an der Atlantikküste ihr Unwesen trieben. Sie mordeten, brandschatzten und plünderten, dass sogar die Engländer das Fürchten lernten. Zeitweise diente sie als Gefängnis oder privates Ferienhaus. Nachdem die Festung in den Jahren 1998-2006 vollständig restauriert wurde, ist sie nun wieder zur Besichtigung freigegeben.

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