Morlaix

Im Département Finistère an der Mündung des gleichnamigen Flusses liegt die Stadt Morlaix, bretonisch Montroulez. Die Stadt bevölkern ca. 16.000 Einwohner auf einer Fläche von 24,82 km². Seine neuzeitliche, wirtschaftliche Bedeutung verdankt Morlaix vor allem dem Seehafen, der ein wichtiger Hafen für die französische Westindien-Kompanie war, sowie der im 18. Jahrhundert errichteten Tabakfabrik "Ferme", ein wichtiger Punkt im Aufschwung der Stadt, was aber auch den Tabakschmuggel mit England förderte. Die heutige Fußgängerzone der Grand Rue, war einst die Hauptstraße, wo sich moderne Geschäfte mit alten Häusern vermischen. Überragt wird das Stadtbild von dem 58 m hohen und 285 m langen Eisenbahnviadukt, das 1864 gebaut wurde und heute die Trasse für den TGV ist. Morlaix hat durchaus einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Laternenhäuser

Im 15. Jahrhundert war Morlaix eine blühende Stadt durch die, in dieser Region gewebten Leinentücher, auf die sie das Verkaufsmonopol hatte. Daraus resultierte für verarmte Adlige eine gute Einnahmequelle. Sie zogen in die Stadt und bauten die Laternenhäuser, mit ihren zahlreichen Erkern, Ornamenten und Heiligenstatuen verzierten Fassaden. Dazu zählt auch das "Maison de la Reine Anne". Das dreistöckige Haus soll zu Anfang des 16. Jahrhunderts der Wohnsitz von Anne de Bretagne gewesen sein. Das Charakteristische an der Bauweise dieser Häuser war, sie wurden um einen verglasten Innenhof herum gebaut, der künstlich beleuchtet wurde. Diese Art zu bauen gab wohl auch den Anlass, diese Gebäude Laternenhäuser zu nennen. In der Mitte des Innenhofes befindet sich eine Wendeltreppe im Renaissancestil, die, von einem, aus einem Stück Eichenholz geschnitzten und verzierten Holzbalken, gestützt wird und die Etagen miteinander verbindet – wobei jeweils ein Zimmer zur Straße liegt und eines nach hinten.

Die Kirche Saint-Mélaine

Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im Flamboyantstil erbaut, der letzten Stilstufe der Spätgotik in Frankreich, Flandern (Belgien) und England. Bezeichnend für diesen Stil sind langen Formen, die an Flammen erinnern – Flomboyant bedeutet im Französischen "flammend". Auch das Orgelgehäuse, welches noch aus dem 17. Jahrhundert stammt, ist sehr bemerkenswert. Die Kirche nahm großen Schaden, nachdem sie von den Alliierten bombardiert, doch nachher wieder aufgebaut wurde.

Das Fort Taureau

Die Festung "Chateau du Taureau" ist eine imposante Zitadelle auf einer kleinen Insel, "Île du Taureau", der Stierinsel. Sie wurde um das Jahr 1542 herum, in der Bucht von Morlaix, gebaut, um die Bewohner von Morlaix von Piraten und Plünderern zu schützen. Denn bereits 1522 fuhren englische Seeräuber den Fluss hinauf und überfielen die Stadt, die gerade so gerettet werden konnte, darauf wurde beschlossen, etwas dagegen zu tun. Zwanzig Jahre später begann der Bau der Festung am Eingang der Bucht. Um den Posten als Gouverneur des Forts zu ergattern, stritten die Kandidaten aus Morlaix heftig, denn jeder Gouverneur wurde, bis zu Zeiten von Ludwig XIII, geadelt.

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