Lido

Ein Besuch in Venedig ist einfach nicht komplett, wenn man nicht auch zum Lido fährt. Der Name stammt aus dem Lateinischen und wird von "litus" gleich Strand abgeleitet. Venedigs Lido ist eine lang gestreckte Sandnehrung, die von Jesolo bis Chioggia reicht und die verwundbare Stadt vom offenen Meer abschirmt. Es war aber erst im 19. Jahrhundert, dass der Lido für den Tourismus entdeckt wurde. Ab dann siedelten sich hier mehr und mehr luxuriöse Hotels an und machten den Lido mitsamt seinem unglaublichen Blick auf Venedig zu einem mondänen Seebad. Hier trafen sich jahrzehntelang der Adel und der Geldadel Europas, um ein paar müßige Wochen lang die kultivierte Eleganz Venedigs und den Sommer zu genießen. Es entstand in dieser Blütezeit vor dem ersten Weltkrieg und auch zwischen den Weltkriegen ein Lebensstil und eine Atmosphäre, von deren Ruhm der Lido bis heute zehrt. Wer einen Eindruck von dieser Zeit gewinnen möchte, der liest von Thomas Mann die Novelle "Tod in Venedig", die den Lido, die Hotels und ihre Bewohner für die Weltliteratur festgehalten hat. Einmal im Jahr freilich steht der Lido nach wie vor im Rampenlicht. Hier werden nämlich die Internationalen Filmfestspiele von Venedig ausgerichtet, die vor allem in den letzten Jahren sehr wiedererstarkt sind und in immer größerem Umfang Stars und Sternchen anlocken.

Der Lido ist das ideale Ziel, wenn man mit Kindern unterwegs ist oder sich während eines Venedig-Aufenthaltes zwischendurch mal richtig frei bewegen oder gar austoben möchte. Hier kann man zu jeder Jahreszeit lange Spaziergänge am Strand unternehmen, Muscheln sammeln und dann in einem der mittlerweile etwas mitgenommenen Hotels anschließend einen Kaffee oder auch das für Venedig so typische kleine Glas Wein trinken. Im Sommer darf in der Adria natürlich auch gebadet werden. Obwohl den Venezianern nachgesagt wird, dass sie während des Karnevals gern mal fünf gerade sein lassen, neigen sie in der restlichen Zeit des Jahres dazu, eher prüde zu sein. Es empfiehlt sich deshalb, entweder eines der vielen kleinen Badehäuschen am Strand zu mieten oder sich sonstwie geschützt umzuziehen – Hauptsache, es geht dabei einigermaßen anständig zu. Auch heute noch befinden sich auf dem Lido einige 5-Sterne-Hotels; insgesamt hat dieser Teil Venedigs, in dem übrigens auch Auto gefahren werden darf, aber etwas an Exclusivität eingebüßt.

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