Neufchâteau

Im Westen des Departement Vosges liegt die Gemeinde Neufchâteau. Mit ihren etwas über 7.000 Einwohnern ist sie trotzdem schon eine der größeren Gemeinden in dieser Region. Ihre günstige Lage am Zusammenfluss von Maas und Mouzon hat die Menschen schon früh angezogen. Die Geschichte lässt sich zurückverfolgen bis in die Zeit der römischen Besatzung. Damals verlief hier die Römerstraße von Lyon nach Trier und der Ort, der damals noch Noviomagus hieß, war ein Marktplatz, an dem verschiedenste Waren aus allen Teilen des römischen Reiches gehandelt wurden.

Der Herzog von Lothringen ließ an dieser Stelle eine Burg errichten und diese gab dem Ort ab 1094 seinen neuen Namen Novum Castrum. Für Lothringen war Neufchâteau ein geschichtsträchtiger Ort, da hier viele wichtige Ereignisse stattgefunden haben. Noch heute stehen in Neufchâteau viele der alten Gebäude aus der bewegten Geschichte der Stadt. Überreste der römischen Zeit und dem Mittelalter belegen die Bedeutung, die Neufchâteau einst hatte. In der Altstadt findet man Kirchen aus dem Mittelalter, das Rathaus aus der Renaissance und viele prachtvolle Privathäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Wie in anderen Städten der Vogesen lebt auch Neufchâteau vom Tourismus und von der Holzindustrie. Hier haben sich viele größere und kleinere Hersteller von Möbeln und Kunsthandwerk niedergelassen. Die Christopherus-Kirche ist ein beeindruckender Sakralbau aus dem 13. Jahrhundert, bei dessen Errichtung sowohl gotische als auch burgundische Stilelemente eingeflossen sind. Sehr ungewöhnlich und architektonisch einzigartig für die Zeit ist das Gewölbe. Die Rippen, die normalerweise das Gewölbe tragen, verlaufen ein wenig unterhalb der Decke und haben somit keine tragende Funktion. Die eindrucksvollen Arbeiten an den Schlusssteinen zeigen die Kunstfertigkeit der damaligen Handwerker. Nur wenige Kilometer außerhalb von Neufchâteau finden sich im Ort Grand die Überreste der römischen Vergangenheit der Region. Im 1. Jahrhundert n.Chr. hat man hier dem Gott Apolon Grannus eine heilige Stätte errichtet.

Hier findet sich unter anderem ein Amphitheater, welches einmal das achtgrößte im römischen Reich war und ein Mosaik, das 1883 ausgegraben wurde und mit 224 Quadratmetern eines der größten in ganz Europa ist. Wiederum ein paar Kilometer im Norden von Neufchâteau liegt der Geburtsort der wohl bekanntesten Frau in Frankreich: Jeanne d´Arc wurde hier am 06. Januar 1412 in Domrémy geboren und ist die französische Nationalheldin. Gleich neben dem Geburtshaus findet sich ein Museum, welches mit Bildern, Klängen und anderen Einrichtungen den Besuchern einen Einblick in die damalige Welt und vor allem in das Leben der Jeanne d´Arc ermöglichen will.

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