Epinal

Am Südwestrand der Vogesen liegt die Hauptstadt des Departements Vosges. Sie hat 33.500 Einwohner und ist im Deutschen als Spinal oder auch Spinneln bekannt. Die Mosel passiert Epinal auf ihrem Weg zum Rhein. Offiziell gegründet wurde Epinal durch den Bischof von Metz im 10. Jahrhundert. Schon früh hat sich hier die Textilindustrie entwickelt, die der Stadt einen gewissen Wohlstand brachte.

Daher hat sich die Stadt auch schon frühzeitig durch für damalige Verhältnisse beeindruckende Verteidigungsanlagen gegen Angriffe geschützt. Während des 30-jährigen Krieges waren die Stadt und die Umgebung der Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen schwedischen und französischen Armeen, mit entsprechenden Folgen für die Stadt und die Bevölkerung. Nach vielen Kämpfen musste die Stadt im Jahre 1670 französische Truppen einlassen und die Wehranlagen wurden geschleift. 1870 wurde sie dann von deutschen Truppen besetzt, welche Epinal während des ersten Weltkrieges zu einem der vier Hauptbefestigungspunkte (neben Verdun, Toul und Belfort) der deutschen Armee ausbaute. Epinal wurde erst nach dem ersten Weltkrieg wieder Französisch und ist unter anderem auch für die berühmte Bilderbogenherstellung bekannt.

Das Musée de l´Image zeigt die Geschichte dieser einzigartigen Kunst und hier werden mehr als 100.000 Bilder von Künstlern aus aller Welt ausgestellt. 1796 gründete Jean-Charles Pellerin die Manufaktur in Epinal, die über die Jahre zu ungeahnter und weltweiter Bekanntheit gelangte. Die hier geschaffenen Bildergeschichten kann man als Vorläufer der heutigen Comics bezeichnen. Die Manufaktur existiert noch heute. Die Basilika Saint-Maurice wurde im 11. Jahrhundert erbaut und ist seit 1846 ein geschütztes Denkmal. Papst Léon IX. weihte das Gebäude 1051 zur Basilika und seitdem ist es eine wichtige Pilgerstätte. Durch die Umbauarbeiten im 13. Jahrhundert vereint dieser Sakralbau mehrere Baustile, unter anderem rheinisch und burgundisch. In Epinal gibt es für Freunde der Rosen einen Garten, der Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde.

Die Anlage ist im Stil einer römischen Villa mit Säulenportal gehalten und mit über 5.000 verschiedenen Rosenarten umgeben. Die Anlage ist täglich geöffnet und der Eintritt ist frei. Etwa 18 Kilometer von Epinal entfernt liegt an der Mosel eine der größten mittelalterlichen Festungen Europas auf einem Felsvorsprung. Die Überreste der Burg wurden im Jahre 1671 auf Befehl von Louis XIV. vergraben. Fast genau 300 Jahre später, im Jahre 1972, begann man mit der Aufgabe, die Reste wieder freizulegen und die Burg in ihrer alten Größe zu zeigen. Bei geführten Besichtigungen kann man mehr über die Geschichte der Burg erfahren und kann direkt einmal die raffiniert ersonnenen Fallen bestaunen.

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