Psichró

Am Südrand der Lasithi-Hochebene, 48 km östlich von Iráklion und 52 km westlich von Agios Nikolaos befindet sich das kleine, sehr ruhige Städtchen Psichró. Der Ort lebt von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, wie Gemüse und Obst. Doch hat im Laufe der Zeit, als Psichró immer bekannter wurde, hielt ebenso der Tourismus Einzug. Denn viele der Touristen kommen hierher, um die Höhle „Diktéon Ándron“, dem angeblichen Kindheitsort von Zeus zu besuchen. Die Kreter sind sich bis heute noch immer nicht einig darüber, ob die Höhle auch der Geburtsort des griechischen Gottes ist.

Tatsächlich wurde durch etliche historische Funde bewiesen, die aus der frühminoischen Zeit um 2800 v. Chr. stammen, dass die Höhle eine bedeutende Kultstätte der Minoer darstellte. Die Verbindung, dass Zeus in dieser Höhle geboren war und von Amaltheia sowie den Kureten aufgezogen wurde, hängt wahrscheinlich mit diesem Kult und dem griechischen Mythos zusammen. Neben einer weiteren Geburtshöhle, die „idäische Grotte“ im Ida-Gebirge, wurde die Höhle von Psichró, genannt „Diktätische Höhle“, als eine mythische Kultstätte erkannt. Durch Zufall fand 1880 ein Jäger in der Höhle die Bronzestatue eines Stiers und sogleich begann eine regelrechte Schatzsuche durch die Menschen, die in der Umgebung lebten. Dabei fanden sich im oberen Teil der Höhle weitere Objekte aus Bronze sowie kleine Statuen aus Ton.

Dies veranlasste Joseph Hatzidakis und den Archäologen Federico Halbherr, 1886 die Höhle zu begutachten und kleine Grabungen vorzunehmen. Erst 1895 begann dann die eigentliche Erforschung der Höhle. So kam auch der britische Archäologe Evens, der auch Knossos ausgrub, hierher, um den Einheimischen Fundstücke abzukaufen. Danach fingen Evans und sein Kollege John Linton Myres an, die Höhle Stück für Stück zu durchkämmen. Während weiterer Grabungen 1896 wurde ein Teil eines Opfertisches aus Speckstein mit drei Aushöhlungen für Trankopfer gefunden. Noch ein zusätzliches Stück des Opfertisches sowie einen weiteren, ebenfalls aus Speckstein, Tongefäße und ein Goldband entdeckte 1897 der französische Archäologe Joseph Demargne.

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