Vaduz

Kathedrale St. Florin

Als 1342 die Grafschaft Vaduz gegründet wurde, wurde die Florinskapelle zur gräflichen Eigenkirche. Mit Erwerb der Grafschaft auf die Fürsten von und zu Liechtenstein, gingen 1712 auch die Patronatsrechte über. Es wird vermutet, dass eine Kapelle schon im damaligen Mittelalter entstand, erwähnt wird sie aber erstmals 1375. Die Kapelle, die zeitweise auch Grabstelle der Landesherren aus den Familien der Grafen von Werdenberg, von Sulz, von Hohenems und von Brandis war, wurde mehrfach vergrößert und renoviert.

1602 wurde sie neu geweiht. Von 1844 an ist der Friedhof südöstlich von der Kirche zur allgemeinen Nutzung geöffnet. Seit dem siebzehnten Jahrhundert war Dieser der gräflichen Familie und ihren Hausangestellten zugeteilt. Im Jahre 1860 entschied man sich für einen Neubau der Kirche. Der Bau wurde 1868, parallel zur Südflucht der alten Kapelle, begonnen. Gebaut wurde nach den Plänen von Friedrich von Schmidt und unter der Leitung des Architekten Ignaz von Bank. Grundsteinlegung war am 17. August 1869, Richtfest am 18. Juni 1870. 1872 wurden der alte Turm und die Sakristei abgerissen und 1873 wurde Vaduz zur selbständigen Pfarrei mit eigener Kirche.

Nach dem Kollaps der österreichisch-ungarischen Monarchie mussten die liechtensteinischen Fürsten ihre Schlösser in Eisgrub und Feldsberg verlassen. Vaduz wurde zur Residenz und es wurde notwendig, eine neue Familiengrabstätte zu errichten. 1960 wurde die Fürstliche Gruft bei St. Florin fertig gestellt. Die Fürstengruft befindet sich rechts neben der Kathedrale. Neben Mitgliedern der liechtensteinischen Fürstenfamilie sind hier auch die Fürstin Georgina von Wilczek (1921-1989) und ihr Ehemann Fürst Franz Josef II. (1906-1989) beigesetzt. Patron der Kirche ist St. Florin (Florinus), der im siebten Jahrhundert lebte und aus Matsch im Vintschga stammte. Am 2. Dezember 1997 richtete der damalige Papst Johannis Paul II. das Erzbistum Vaduz neu ein und ernannte Wolfgang Haas zum ersten Erzbischof.

So wurde aus der einfachen Pfarrkirche St. Florin eine Kathedrale. Zu bewundern gibt es in dem Gotteshaus zahlreiche Schätze. Unter anderem eine 47 Zentimeter hohe Büste des heiligen Florin aus dem Jahr 1520.Die barocken Wandfiguren von Petrus und Paulus neben dem Hochaltar, Christus als Weltenherrscher in der Seitenkapelle, Maria unter dem Kreuz und Johannes wurden wohl um 1670 herum für die ehemalige Florinskapelle hergestellt. Der Hochaltar mit Statuen der Evangelisten wurde 1873 von Josef Leimer in Wien geschaffen.

Die Kirchenorgel entstand 1872 bis 1874 nach Plänen des Komponisten Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) in der Firma Steinmeyer in Oettingen in Bayern. 1947 wurde sie umgebaut und erweitert und 1979 erneut renoviert. Graßmayer aus Feldkirch lieferte 1873 die Glocken: Johannes-Glocke (2442 kg), Muttergottes-Glocke (1288 kg), Lucius-Glocke (734 kg) und Florinsglocke (302 kg). 1965 lieferte Firma Eschmann aus Wil zwei weitere Glocken, die Dreifaltigkeitsglocke (6190 kg) und die Engel-Glocke (736 kg).

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