Sintra: eine Kulturlandschaft vor den Toren Lissabons

Sintra: Vom Castello ein toller Blick auf Sintra und im Hintergrund das Meer
Sintra: Vom Castello ein toller Blick auf Sintra und im Hintergrund das Meer
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Für historisch interessierte Besucher Lissabons ist ein Ausflug in die nur etwa 25 Kilometer entfernte Maurenstadt Sintra nahezu ein Muss. Ein Grund dafür sind die Jahrhunderte alten Königspaläste und Herrenhäuser, die sich in der Stadt und der näheren Umgebung befinden.

Sintra: eine Stadt mit Geschichte

Sintra: Castello dos Mouros
Sintra: Castello dos Mouros
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Die Region rund um Sintra war bereits in der Altsteinzeit besiedelt, wie diverse archäologische Funde belegen. Diese setzte sich nahtlos bis in die Zeit der Römer fort, die unter anderem mit einer Straße und einem Staudamm ihre Spuren in der Region hinterließen. Doch erst unter der arabischen Herrschaft wurde Sintra ab dem beginnenden 8. Jahrhundert planmäßig zur Stadt ausgebaut. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer mehrfach, bis es schließlich Dom Alonso Henriques, Portugals erstem König 1147 gelang, die Küstenregion endgültig zu erobern.

Weil die Stadt in den folgenden Jahrhunderten mehrfach ihr Gesicht veränderte, erwartet die Besucher in Sintra ein faszinierender Mix aus morgen- und abendländischen Sehenswürdigkeiten.

Die Sehenswürdigkeiten von Sintra

Der Palácio Nacional da Pena wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Geheiß des Königsgemahls Ferdinand II. errichtet. Ursprünglich hatte sich dort ein Kloster des Hieronymitenordens befunden, das im ausgehenden 15. Jahrhundert errichtet worden war. Der Baumeister Wilhelm Ludwig von Eschwege hat für den Palácio Nacional da Pena verschiedene historisierende Baustile miteinander kombiniert. Auch die Parks rund um das Schloss wurden in einem historisierenden Stil angelegt.

Beim Convento dos Capuchos Sintra handelt es sich um ein früheres Kloster der Franziskanermönche, das sich etwa fünf Kilometer südöstlich der Stadt im Nationalpark Sintra-Cascais befindet. Die Besucher sehen hier ein äußerst spartanisch ausgestattetes Kloster, teilweise wurden die Zellen der Mönche sogar in den Felsen eingehauen.

Das Kuppelgrab von Monge aus der Kupferzeit zählt zu den ältesten Sehenswürdigkeiten in Sintra. Hierbei handelt es sich um eine 2,5 Meter hohe und etwa 4,6 Meter durchmessende Grabkammer. Die Funde aus dem Grab - hauptsächlich Keramiken - werden heute im Lissabonner Museu dos Servios Geológicos ausgestellt.

Sintra: Castello dos Mouros
Sintra: Castello dos Mouros
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Das Castello dos Mouros: die erste Festung der Mauren

Gleich zu Beginn ihrer Herrschaft über Portugal im 8. Jahrhundert hatten die Mauren das Castelo do Mouros auf zwei Bergspitzen errichtet. Heute zählen die Ruinen dieser Befestigungsanlage als Element der Kulturlandschaft Sintra zum UNESCO-Welterbe.

Die Geschichte des Castello dos Mouros

Die abendländischen Herrscher Portugals hatten bereits mehrfach versucht, das Castello dos Mouros zu erobern. Dies gelang jedoch erst König Alfons I. anno 1147. Die neuen Herren der Festungsanlage errichteten auf dem Gelände die erste christliche Kapelle in der Region, welche dem Heiligen Pedro von Penaferrim gewidmet wurde. Ansonsten nutzten sie die Anlage jedoch kaum, sodass diese zusehends verfiel.

Lediglich in der Epoche der Romantik gab es unter König Fernandos II. einen Versuch, die Mauer zu restaurieren. Der Herrscher ließ darüber hinaus die Umgebung des Castello dos Mouros bepflanzen. Obwohl heute von der gesamten Anlage kaum noch Überreste vorhanden sind, gelten der Königsturm sowie eine maurische Zisterne, die sich im Burghof befindet, als sehenswert.

Der Palácio Nacional da Pena: das Neuschwanstein von Portugal

Palácio Nacional da Pena: das Neuschwanstein von Portugal
Sintra: Palácio Nacional da Pena: das Neuschwanstein von Portugal
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Der Palácio Nacional da Pena thront hoch über der Stadt Sintra und gilt als eines der herausragenden Beispiele für die Architektur der Romantik. Errichtet wurde der Palácio Nacional da Pena unter der Regentschaft von Maria II. und Ferdinand II., die Wilhelm Ludwig von Eschwege mit dem Bau beauftragten.

Die Geschichte des Palácio Nacional da Pena

Errichtet wurde der Palácio Nacional da Pena auf dm Monte da Pena auf den Ruinen eines Hieronymitenklosters aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Auf Wunsch Ferdinands II. wurden in diesem Palast die verschiedensten Bau- und Dekorationsstile des Historismus verwendet. Abgerundet wurden die Bauarbeiten schließlich durch Parkanlagen nach englischem Vorbild, in dem diverse exotische Gewächse angepflanzt wurden. Als besonders sehenswert gelten in den Innenräumen des Palácio Nacional da Pena verschiedene Wandmalereien, der Fliesenschmuck, sowie die Kapelle. Diese ist mit einem prächtigen Altar aus Alabaster ausgestattet. In einem der Palastflügel befindet sich heute übrigens ein Restaurant, von dem aus die Besucher den Blick bis zur Küste genießen können.

Wie hinkommen nach Sintra?

Entweder mit dem Mietwagen, oder mit Bus und Bahn. Von Lissabon fahren regelmäßig Züge nach Sintra, von Estoril oder Cascais etwa alle halbe Stunde ein Bus. Also kein Problem Sintra mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Nationalschloss von Sintra
Nationalschloss von Sintra
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Unterwegs zum Castello dos Mouros
Unterwegs zum Castello dos Mouros
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In Sintra selbst gibt es am Bahnhof dann die Möglichkeit mit dem Taxi, oder mit hopp-in, hopp-off Bussen die einzelnen Schlößer anzusteuern.

Ganz billig, dafür jedoch etwas anstrengend geht es zu Fuß einen netten Weg zum Castello dos Mouros, bzw. Palácio Nacional da Pena hinauf. Hierfür muß man ca. 60-90 Minuten einplanen.

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