Iglesias

Villa di Chiesa war der ursprüngliche Name von Iglesias, welcher erst mit der Herrschaft der Aragoniern im Jahr 1324, was im spanischen Kirchen bedeutet, geändert wurde. Heute ist Iglesias mit seinen rund 28.000 Einwohnern eine Provinzhauptstadt im Südwesten der Insel mit einem über 700 Jahre alten Stadtzentrum, das noch teilweise von den, aus dem 13. Jahrhundert stammenden, Festungsmauern eingerahmt ist. In der Altstadt erhebt sich über eine Anzahl schöner Jugendstilhäuser, die, im gleichen Jahrhundert begonnene und erst nach 300 Jahren fertiggestellte, Kathedrale Santa Chiara. Das Besondere ist ihre Fassade aus der Spätromanik und dem Inneren im gotisch-katalanischen Stil. Der Mittelpunkt der Altstadt stellt jedoch die Piazza del Municipo mit den bedeutendsten Bauwerken der Stadt. Neben dem Bischofspalast, dem Palazzo Vescovile von 1785, steht das Rathaus, dem Palazzo des Comune, welches im 19. Jahrhundert gebaut wurde.

Die Stadt Iglesias sowie die Region Iglesiente und das Sulcisgebirge sind unweigerlich mit den reichen Silber-, Kupfer-, Blei-, Zink- und Eisenvorkommen verbunden. Einst waren sie nicht nur das bedeutendste Bergbaugebiet Sardiniens, sondern von ganz Italien. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit wurde in diesem Umfeld Erze abgebaut, wo die Römer auch die Siedlung „Metalla“ errichteten. Der pisanische Graf Ugolino della Gherardesca gründete Iglesias dann im 13. Jahrhundert unter dem Namen „Villa Ecclesiae“, um die Silberminen, die sich in der Umgebung befanden, weiter zu plündern. Während die Pisaner hier herrschten, bekam Iglesias das Stadtrecht, „Breve di Villa di Chiesa“, verliehen.

Jedoch mit der Übernahme der Spanier verfielen die Bergwerke, bis sie im 15. Jahrhundert völlig stillgelegt wurden. Eine zweite Blütezeit des Bergbaus im Iglesiente und damit auch für die Stadt, kam mit der Entdeckung von Zinklagern und Bleivorkommen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte des Bergbaus ist im Bergbaumuseum, dem Museo dell’arte mineraria, in Iglesias dokumentiert. Neben dem echten Tunnel, der noch heute begehbar ist, werden hier vor allem alte Werkzeuge und auch Maschinen, die für die Arbeit im Stollen benötigt wurden, ausgestellt.

[ © Das Copyright liegt bei www.europe-sightseeing.com | Informationen und Sehenswürdigkeiten von Europa, Städte und Landschaften]

nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.europe-sightseeing.com