Unser Favorit wurde die Einwegreise von Sneek in Friesland nach Strand Horst, mit einer Strecke von ca. 200 km, aber mit nur 6 Schleusen und dies gab den Ausschlag. Unser Hausboot hieß "Cirrus", 8,80 m lang und 3,60 m breit. Es hat eine Kabine, eine Doppelkoje, eine umbaufähige Sitzecke im Salon für 2 weitere Personen, eine Nasszelle (Dusche/WC) eine Kombüse (Küche) zwei Steuerstände und ein Sonnendeck. Nachdem die Rechnung über ca. 1.700 € von uns überwiesen wurde, dauerte es ein paar Tage und wir hatten die Unterlagen in unserem Briefkasten. Ein paar Wochen später sind wir von Köln aus mit dem Auto früh morgens losgefahren, denn am Nachmittag sollten wir mit unserem schwimmenden Haus in Sneek ablegen. Wir kamen pünktlich zur vereinbarten Zeit an und wurden sehr nett von einem Mitarbeiter empfangen. Wir haben sogleich unsere Taschen und Koffer an Bord gebracht und so konnten wir uns auch gleich mit dem Boot vertraut machen. Er übergab uns noch diverses Kartenmaterial und die Schlüssel, erhielten unsere Einweisung und machten mit ihm unsere Probefahrt – alles funktionierte bestens.
Quelle: pixelio.de Fotograf: Günther Schad
So verabschiedeten wir uns von dem Mitarbeiter und unserem Auto und versuchten erst einmal uns ein wenig zu orientieren. Nachdem wir auf dem Boot alles verstaut hatten, gingen wir erst einmal los, um noch Lebensmittel und Getränke einzukaufen. Was für mich totales Neuland war, denn ich hatte bis dato keine Ahnung, was in Holland außer Gouda und dergleichen und Heringen noch gegessen wird. Nun, nachdem ich im Supermarkt die Runde gemacht hatte, wusste ich eine Menge mehr über die holländische Esskultur. Da wir selbst kochten, ist dies nicht allzu schlimm.
Den Ort Sneek haben wir uns auch gleich noch angesehen, zumindest das, was in der Kürze der Zeit möglich war. Sneek ist etwa 20 km von Leeuwarden entfernt, mit dem es durch eine Autobahn und eine Eisenbahnstrecke verbunden ist. An Sehenswertem gibt es das Wassertor, dem Wahrzeichen der Stadt, das einzigartigste Gebäude dieser Art in den Niederlanden. Die Martinikirche, die um 1100 entstand, mit einer Orgel, die 1710 eingebaut wurde, und das um 15. Jahrhundert erbaute Rathaus, das im 18. Jahrhundert im Rokoko-Stil renoviert wurde. Jedes Jahr im August findet hier die "Sneeker Woche", eine Segelregatta von großer Bedeutung statt. Nach zwei Stunden waren wir wieder bei unserem Boot und sind dann endlich gestartet.
Es ist absolut kein Wunder, dass fast jeder Holländer ein Boot besitzt, denn bei dem vielen Wasser, wo Supermarkt und Restaurants mit dem Boot anstatt mit dem Auto angesteuert werden, bietet sich dies gerade zu an. Das Wassernetz ist so dicht, dass es sich nicht genau bestimmen lässt. Die weitläufige Seenlandschaft, den Meeren, die großen, aber flachen Teiche, die Plassen sowie unzählige Verbindungskanäle sind charakteristisch für Holland. Eine Unzahl von beweglichen Brücken, die alten Windmühlen, die immer noch erhalten sind und die großen Weiden prägen dieses Land. Die friesische Seenplatte ist ein guter Start um sich so richtig an den Anblick zu gewöhnen und sich dann besser zurechtzufinden. Ich glaube ich habe noch niemals so viel "kleines" Wasser gesehen, wie hier. Wir hatten erst Bedenken, auf die Schnelle einen Anlegeplatz zu finden, doch das war total einfach, nach ca. 2 Stunden Fahrt, waren wir müde genug, um bald darauf in einen Tiefschlaf zu fallen, die frische Luft und die lange Fahrt nach Holland haben kräftig dazu beigetragen.
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