Das spätgotische Münster

Altstadt Bern mit Münser, Kirche St.Peter und Paul und der Hausberg Gurten im Hintergrund
Altstadt Bern mit Münser, Kirche St.Peter und Paul und
der Hausberg Gurten im Hintergrund
Quelle: pixelio.de        Fotograf: tokamuwi

Das Berner Münster ist eine evangelisch-reformierte Kirche und zählt zu den größten Kirchen in der Schweiz, die aus dem Mittelalter stammen. Das Münster wurde im Gotikstil errichtet und erst im 19. Jahrhundert, wie auch andere gotische Kirchen, im Historismus fertiggestellt. Ein im 15. Jahrhundert gefertigter Glasmalereizyklus gilt als der wichtigste der Schweiz, neben dem der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden. Die Parkanlage des Münsters liegt in südlicher Richtung zur Aare hin. Der Bau für das unter dem Schutz des Vinzenz von Saragossa stehende Münster wurde 1421 begonnen, wo sich bereits vorher die bei der Stadtgründung entstandene Leutkirche befand.

Die romanische Kapelle wurde 1276 neu erbaut, wo das Grab des Knaben Rudolf von Bern geehrt wurde. Der Erzählung nach soll der Junge im April 1294 Opfer eines jüdischen Ritualmordes gewesen sein. Das Münster wurde um diese Leutkirche im Uhrzeigersinn herum und bis auf den oberen Turmteil in Berner Sandstein angelegt. Das Geld für den Bau des Münsters stellten die Stadt Bern und der Deutsche Orden. Die Finanzen für Kapellen und die Chorfenster stifteten wohlhabende Berner Familien, Bruderschaften wie auch Gesellschaften. Weltweit berühmt sind die 234 Sandsteinfiguren, die im Portal des Münsters das Jüngste Gericht darstellen. Inzwischen wurden 47 lebensgroße Figuren aufgrund der Luftverschmutzung durch Kopien ersetzt. Die Originale sind nun im Historischen Museum zu sehen, wo sie auch restauriert wurden.

Die endgültige Höhe von ca. 100 m erhielt der Turm des Münsters erst in der Zeit von 1889 bis 1893, da der Bau im Jahr 1521 bei 61 m unterbrochen wurde. Er ist nun der höchste Kirchturm der Schweiz. Für den baulichen Rest ist aber kein Berner, sondern Oberkirchener Sandstein aus Niedersachsen verbaut, da dieser der Witterung besser standhält. Die neun Glocken des Münsters sind über zwei Stockwerke verteilt. Diese Glocken erschallen mit dem tiefsten Glockenton der Schweiz, welcher der Stiftskirche St. Gallen nachempfunden ist.

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