Sehenswürdigkeiten in Sardinien

San Saturno in Cagliari

Im Stadtteil Villanova auf der Piazza San Cosima steht noch der östliche Flügel, der im 5. Jahrhundert begonnene und im 10. Jahrhundert fertiggestellte Bau der Basilika San Saturno. Der ehemalige Kreuzkuppelbau gehört zu den ältesten Kirchenruinen im Mittelmeerraum und diente als Vorbild für die noch bestehenden Kirchen der byzantinischen Zeit auf Sardinien. Die Basilika San Saturno konnte lange nicht beendet werden, da die Vandalen in Sardinien einfielen, um die Insel 455 n. Chr. zu erobern. Als dann die Spanier die Herrschaft der Insel übernahmen, wurde die zerfallene Kirche im 17. Jahrhundert zerstört und die meisten Steine für eine neue Kathedrale verwendet. Die endgültige Zerstörung erfolgte 1943 durch einen Bombenangriff.

Die Kathedrale von Santa Giusta

Etwa 3 km südlich von Oristano auf einem kleinen Berg nördlich vom Ort Santa Giusta befindet sich eine der schönsten und größten Kirchen der Insel Sardinien, die im romanisch-pisanischen Stil erbaut wurde. Die, 1145 fertiggestellte, dreischiffige Kathedrale wurde unter Mitwirkung von pisanischen Architekten und arabischer Handwerker errichtet. Mit den fragilen, schlanken Formen, dem hellen Inneren und den gering verwendeten Farben, wurde die Kathedrale von Santa Giusta der Grundstein für den neuen Baustil auf Sardinien. Ganz in der Nähe, am heutige See Stagno di Santa Giusta, lag die phönizisch-punische Stadt Othoca, deren Säulen und Steine für den Bau der Kathedrale verwendet wurden.

Die „Grotta del Bue Marino“

Am Fuße des Supramonte im Golfo di Orosei befindet sich ein Höhlensystem, die „Grotta del Bue Marino“. Diese Höhle besteht aus zwei Teilen. Wobei ca. 900 m des südlichen Teiles besichtigt werden können. Dieser Teil ist ein großer, vom eindringenden Meerwasser, ausgehöhlter Tunnel mit einer Vielzahl kleiner Süßwasserseen, die ihr Wasser von unterirdischen Flüssen bekommen. Die Besonderheiten der Höhle sind die vielfältigen mineralischen Ablagerungen (Konkretionen) sowie die vielen Stalagmiten und Stalaktiten, die durch das einfallende Licht ihre Farbe wechseln. Erforscht sind etwa 5 km dieser Tropfsteinhöhle, dabei wurden in Felsen geritzte Darstellungen tanzender Menschen gefunden. Diese „Zeichnungen“ stammen vermutlich aus dem Neolithikum, als die Menschen die Höhle für Rituale nutzten.

Das Capo Testa

Der nördlichste Punkt der Insel Sardinien wird von einem sehenswerten Leuchtturm bewacht. Umgeben von Granitfelsen, die von Mittelmeerwinden verwittert und manchmal ungewöhnlich verformt wurden. Einige dieser bizarren Felsherausbildungen können ihre Ähnlichkeit mit Tieren nicht verhehlen und haben aus diesem Grund entsprechende Namen erhalten. Die Halbinsel Capo Testa verfügt über eine Vielzahl an winzigen Badebuchten, die in der Hauptsaison entsprechend von Wasser- und Sonnenhungrigen frequentiert werden. Das Valle die Luna auf der Halbinsel wurde schon in den 1968er Jahren für Hippies und Aussteiger ein Paradies. Heute jedoch lebt nur noch eine geringe Anzahl von ihnen in einigen Höhlen des Tals.

Die „Grotta di Nettuno“

Die Tropfsteinhöhle, auf Deutsch Neptungrotte, ist die schönste Höhle auf Sardinien. Sie befindet sich an der nordwestlichen Spitze der Insel in der Nähe des Capo Caccia bei Alghero, das zur Provinz Sassari gehört. Das etwa 4 km lange Höhlensystem liegt ca. 1 m über dem Meer, am Fuß einer 110 m hohen Steilwand und ist nur bei ruhigem Meer zu begehen. Die eindrucksvolle Grotte ist über die Treppe „Escala del Cabriol“ (Rehleiter), mit mehr als 650 Stufen oder mit einem Boot von Alghero aus zu erreichen. Auf der Besichtigungstour, die nur etwa 1200 m für Besucher zugänglich ist, geht die Führung vorbei an interessanten Tropfsteingebilden und einem, mit dem Meer verbundenen, kleinen ca. 120 m langen Salzwassersee.

Die Inselgruppe La Maddalena

Die, im Nordosten der Küste Sardiniens liegende, Inselgruppe „La Maddalena“ besteht aus mehr als 62 Inseln und Inselbergen, die zwar sehr felsig sind, jedoch über sehr schöne Strände verfügen. Davon gehören die 7 Hauptinseln, Maddalena, Caprera, S. Stefano, Spargi, Budelli, S. Maria und Razzoli und mehrere kleinere Inseln zur historischen Region Gallura. Die rund 11.900 Einwohner der Gemeinde sind der Provinz Olbia-Tempio zugeordnet. Durch die Straße von Bonifacio wird die Inselgruppe von Sardinien und Korsika getrennt und bildet insgesamt den La-Maddalena-Archipel, einem Nationalpark, der mit den Naturschutzgebieten auf Korsika zu einem grenzüberschreitenden Park zusammengefasst werden soll.

Der Elefantenfels „Roccia dell’elefante“

Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten auf Sardinien ist der „Roccia dell’elefante“, der sich ca. 5 km südöstlich von Castelsardo (1102 von der genuesischen Familie Doria gegründet) in der Provinz Sassari befindet. Dieser verwitterte, ca. 5 m hohe Felsen, sieht einem Elefanten sehr ähnlich, wenn er aus dem richtigen Blickwinkel angesehen wird. Diese außergewöhnliche Fels wurde wohl schon in der Nuragherzeit, ca. 1800 bis 750 v. Chr., als eine Kultstätte verehrt. Denn die frühgeschichtlichen Sarden schlugen kleine Nischen in den Stein, um hier ihre Toten in Urnen der Ewigkeit zu übergeben.

Das „Oratorio delle Anime“

Diese vorromanische Kirche, deren deutsche Übersetzung Oratorium der Seelen lautet, befindet sich in Massama, einem Vorort von Oristano nahe der Pfarrkirche. Ihre Entstehung wird im 8. Jahrhundert vermutet, jedoch wurde sie erstmals im 14. Jahrhundert dokumentiert. Das „Oratorio delle Anime“ verfügt über eine Fassade aus der Romanik mit einer kleinen Kuppel über dem 8-eckigen Tambour. Eingebaute Nischen (Trompen) in den Winkeln des Achtecks, welche die Rundkuppel tragen, schließen den Kreis. Diese Art der Konstruktion gehört zu den Byzantinern. Aufgrund dessen liegt die Vermutung nahe, dass Westgoten, die aus Spanien vertrieben bzw. stammten, diese Bauweise nach Sardinien brachten. Ein weiterer Beweis dafür ist ebenso der Mix aus Kuppel- und Balkendecke sowie die Apsis in Form eines Hufeisens und ein dezenter Fries.

Der „Monti del Gennargentu“

Das sogenannte Dach und damit das höchste Gebirge von Sardinien ist das Gennargentu. Dessen Name eine Beziehung zu den reichen Silbererzvorkommen der Region herstellt (genna = Pass, argentu = Silber). Dieser im Halbkreis ungleichmäßig angeordnete Gebirgskamm kann einige Gipfel vorweisen, die fast 1.800 m Höhe erreichen. Dabei überragt die Punta La Marmora mit 1.834 m all die anderen. Außergewöhnlich ist das Schiefergestein, welches der Gebirgslandschaft seine wellenhafte Gestaltung verleiht, aus der sich zahlreiche purpurfarbene vulkanische Gesteine erheben. Das gesamte Gebiet teilen sich die Gemeinden Fonni, Desulo, Aritzo, Arzana und Villagrande. In der Nähe der Gemeinde Fonni, an der „Bruncu Spina“ gibt es den einzigen Skilift auf Sardinien.

Porto Cervo

Dieser Urlaubsort an der nordöstlichen Küste Sardiniens, ist nicht nur das touristische Zentrum der Costa Smeralda, sondern auch ein attraktives Ferienziel für die Reichen und Schönen der Welt. Anfang der 1960er Jahre wurde der Ort Porto Cervo/Porto Vecchio von Karim Aga Khan IV. für den Jetset gegründet und sehr schnell von den elitären Urlaubern annektiert. Der Ort gehört verwaltungstechnisch der Gemeinde Arzachena, in der Nähe des Capo Ferro und seinem Leuchtturm. Neben einigen exklusiven 4- bzw. 5-Sterne Hotels wurde außerdem in den letzten Jahren eine Marina mit einem Segel- und Yachtclub ausgebaut.

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