Nuoro

Der Mittelpunkt Sardiniens bildet, die auf einem Granitplateau des Riu d’Oliena Tals, gelegene Stadt Nuoro, die 1836 ihre Stadtrechte erhielt und heute Hauptstadt und Verwaltungssitz der Provinz Nuoro ist. Bischofssitz wurde Nuoro im Jahr 1779. Seinen Bekanntheitsgrad errang Nuoro einmal durch seine berüchtigten Gangsterjagden, die in den 1970er Jahren von der Polizei durchgeführt wurden und das Gefängnis „supercacere di Badu’e Carros“, noch heute daran erinnert. Zum anderen durch das traditionelle Volksfest „Sagra del Redentore“, welches jährlich im August von Trachtengruppen aus ganz Sardinien veranstaltet wird. Bei diesem Fest ziehen alle auf den Gipfel des Monte Ortobene, um an der dort aufgestellten Christusstatue einen Gottesdienst abzuhalten. Danach wird im städtischen Amphitheater mit Essen, traditionellen Tänzen und Musik gefeiert.

Die Bewohner der Stadt sprechen noch heute von Nugoro, wie schon zur Zeit der Ersterwähnung im 12./13. Jahrhundert. Die erste Siedlung wird jedoch schon auf eine prähistorische Zeit datiert. Belegt wird dies durch die Anordnung der Gassen, Winkel und der kleinen Granithäuser, die auf die ehemalige Bauern- bzw. Hirtensiedlung hinweisen. Den Stadtmittelpunkt bilden die beiden Hauptgeschäftsmeilen Corso Garibaldi und Via La Marmora. Die Piazza delle Grazie liegt direkt am westlichen Ende des Corso Garibaldi. Hier befinden sich die im 17. Jahrhundert von Nicolo Ruju Manca erbaute Kirche Nostra Signora delle Grazie mit ihrem Sanktuarium. Am östlichen Ende des Corsos befindet sich auf der Piazza Mazzini die im Klassikstil erbaute Kathedrale Santa Maria della Neve mit ihrem Domkapital von 1853.

Die Stadt Nuoro hat außerdem eine reichhaltige Museumslandschaft zu bieten. Wobei das „Museo della vita e delle tradizioni popolari sarde“ oder ebenso „Museo del Costume“ genannt, das attraktivste der Museen darstellt. Dieses Volkskundemuseum verfügt über 18 Ausstellungsräume, in denen ein typisches sardisches Dorf mit Gassen, Höfen und Treppen nachgebaut wurde. Der Architekt Antonio Simon Mossa ermöglichte dies mit seinem Entwurf in den 1960er Jahren. Die gesamte Sammlung vermittelt einen interessanten Eindruck über die Sarden, bzw. ihrer Traditionen und Kultur.

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