Meteora – schwebende Klöster

Manchmal scheinen sie in den Wolken zu schweben, die Klöster und Einsiedeleien im griechischen Meteora.

Geografisch gesehen liegt Meteora mitten in Griechenland, doch tatsächlich war Meteora über Jahrhunderte hinweg ein nur sehr schwer zu erreichender Ort am Fuße des Hochgebirges Pindos. Hierher ziehen sich bis heute griechische Mönche und inzwischen auch Nonnen vor der Welt zurück. Doch in Meteora bedeutet dies nicht einfach nur, dass die Tore der Klöster verschlossen werden. In Meteora wurden die Kapellen, Kirchen und Klausen der Bewohner auf Sandsteingipfel gebaut, nicht selten mehr als 100 m über dem Grund des Tales. Die Bauten waren nur mittels Seilwinden und Strickleitern erreichbar. Die ganze Region liegt etwa 600 m über dem Meeresspiegel und bei starkem Bodennebel, der hier hin und wieder vorkommt, ragen die Klöster daraus hervor. Ein wirklich phantastischer Anblick.

Geschichtlich nachgewiesen sind die ersten Einsiedeleien in Meteora bereits für das 11. Jahrhundert, doch in Meteora siedelten Menschen schon lange Zeit zuvor. In den Sedimentschichten der Theopetra-Höhle fanden sich Fuß- und Feuerspuren, die dort vor 130.000 Jahren entstanden. Diese Höhle birgt aber auch noch eine kleine Sensation. In ihr fanden Archäologen im Jahr 2010 die Überreste einer von Menschen erschaffenen Mauer, die dort vor 23.000 errichtet wurde. Damit ist diese Mauer nach heutigem Wissen das älteste aus Steinen errichtete Bauwerk der Welt.

Flucht vom Athos

Dagegen wirken sich die insgesamt 24 Klöster und Einsiedeleien der später hier siedelnden Mönche fast schon wie Neubauten aus. Aber auch an Ihnen nagte der Zahn der Zeit und inzwischen sind nur noch 6 der ursprünglich 24 Bauten bewohnt. Der Rest ist nicht erreichbar oder nur noch in Fragmenten vorhanden.

Richtig Aufschwung nahm das Klosterleben auf Sandsteingipfeln im 14. Jahrhundert, als der Mönch Athanasios aus der Mönchsrepublik Athos aufgrund eines Religionsstreits floh und in Meteora eine neue Heimat fand. Dieser Religionsstreit ist übrigens bis heute, über 600 Jahre später, noch nicht entschieden. Athanasios sowie 15 weitere Mönche gründeten das Kloster Metamorphosis, heute bekannt als Megalo Meteoro. Es ist das größte Kloster Meteoras und umfasst eine Fläche von 60.000 qm. Auch dieses große Kloster war noch bis 1923 nur durch Seilwinden und Strickleitern erreichbar. Dann wurde eine Treppe mit 143 Stufen in den Fels gehauen.

Besucher benötigen Kondition

In Körbe müssen sich heutige Besucher nicht setzen, um dann über Seilwinden in die verschiedenen Klosteranlagen zu gelangen, es gibt aber auch keine Aufzüge oder Seilbahnen. Jeder Besichtigung steht zuerst ein recht mühsamer Treppenaufstieg bevor. James Bond wählte jedoch den noch mühsameren Weg über ein Seil, das er zuvor mit einer Armbrust hochgeschossen hatte. In „tödlicher Mission“ kletterte Bond alias Roger Moore beziehungsweise sein Stunddouble am Felsen zum Kloster Agia Triada hoch, um nachher filmgerecht 30 m in die Tiefe zu stürzen.

Meteora bietet eine so faszinierende Kulisse, das noch einige andere Streifen hier teilweise abgedreht wurden. In der Serie über den jungen Indiana Jones taucht sie auf, James Coburn sucht in Meteora die Entführer seiner Familie und auch die erste Realverflmung der Zeichentrickhelden Tim und Struppi spielt in den Klosteranlagen.

Die beste Gelegenheit, Meteora einen Besuch abzustatten, ergibt sich bei einem Urlaub auf Korfu. Die nahe dem Festland gelegene Urlaubsinsel liegt nur etwa 200 km von Meteora entfernt. Mit dem Mietwagen dauert die Fahrt etwa 3 Stunden. Gutes Schuhwerk nicht vergessen.

September 2019



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