Das Eden Projekt in Cornwall – ein Paradies für Pflanzen

Eden Projekt in Cornwall: Eine einzigartige Biosphäre oder auch Arche Noah für die Pflanzenwelt.

Im James-Bond-Streifen „Stirb an einem anderen Tag“ waren sie zu sehen. Ältere Besucher erinnern sie vielleicht auch an den Science-Fiction-Streifen „Lautlos im Weltraum“. Außergewöhnlich und imponierend sind sie auf jeden Fall, die riesigen Kunststoffkuppeln des Eden Projekts.

Es sind die größten Gewächshäuser der Welt und beherbergen zusammen mit den Außenanlagen über eine Million Pflanzen. Dabei stehen sie nicht etwa in einer subtropisch angenehmen Umgebung, sondern in einem Land, das für vieles berühmt, für sein Wetter jedoch eher berüchtigt ist, in England. Immerhin liegen die Kuppeln im klimatisch milden Südwesten der britischen Inseln, in Cornwall. Im Jahr 1995 begann der Archäologe und Gartenliebhaber Tim Smit, zugleich ein erfolgreicher Musik-Produzent und Songschreiber, mit der Realisierung des Eden Projekts. Innerhalb von sechs Jahren ließ er in einer stillgelegten Kaolingrube in der Nähe des Städtchens St. Austell die gigantischen Gewächshäuser errichten und eine Parkanlage anlegen.

Der Garten Eden unter Kunststoff

Die futuristisch wirkenden Kuppeln, die teilweise ineinander übergehen, sind bis zu 50 m hoch und die größte von ihnen besitzt einen Durchmesser von 125 m. Durch die spezielle Konstruktion werden so insgesamt 23.000 qm ohne weitere Stützen überdacht. Die Kuppeln bestehen aus einer Stahl-Fachwerk-Konstruktion, in deren einzelne Felder doppelwandig ausgeführte Kissen aus ETFE eingepasst sind. Der Kunststoff ETFE ist ein Derivat aus PTFE, das besser als Teflon bekannt ist. Die Folie besitzt eine hohe Licht- und UV-Durchlässigkeit und ist sehr leicht. Sie kommt nicht nur im Eden Projekt zum Einsatz. Auch im Tropical Island bei Berlin, in der Münchner Allianz Arena oder im Kiewer Olympiastadion ist sie verbaut.

Wenn auch Kunststoffe aktuell in der kritischen Diskussion befindlich sind, darf darüber ihre Zweckmäßigkeit nicht vergessen werden. Schon gar nicht bei einer Anlage wie dem Eden Projekt, das nun schon fast zwei Jahrzehnte besteht und keineswegs dem Selbstzweck einer reinen Freizeitanlage dient.

Alte Nutzpflanzen bewahren

Im Eden Projekt kommen vielfältige Themen zum Tragen, ein Schwerpunkt sind jedoch alte Nutzpflanzen, die hier bewahrt und weiter gezüchtet werden. Das sind Pflanzen, die in der Agrarindustrie keinen Wert mehr besitzen oder auch Pflanzen aus der Naturheilkunde, die vom Aussterben bedroht sind. Dabei ist das Eden Projekt zugleich selbst ein landwirtschaftlicher Betrieb. Was hier gezüchtet wird, kann auch gekauft werden. Auf der anderen Seite müssen sich Lieferanten für das Eden Projekt in Bezug auf Ökologie, Nachhaltigkeit und Umwelt strengen Auswahlkriterien stellen. Im Eden Projekt werden Schulungen für Gärtner und Landschaftsbauer, aber auch für Schulklassen durchgeführt.

Gleichzeitig ist das Eden Projekt ein wahrer Besuchermagnet, denn unter den Kuppeln findet sich der größte überdachte Regenwald der Erde wie auch eine mediterrane Biosphäre mit unzähligen Pflanzen. Es ist das Eintauchen in eine exotische Welt, die ihresgleichen sucht. Immerhin besuchen im Durchschnitt etwa eine Million Menschen pro Jahr das Eden Projekt.

Die Eintrittspreise für das Eden Projekt:

Erwachsene umgerechnet ca. 30 Euro Senioren ab 60 Jahren umgerechnet ca. 27 Euro Studenten umgerechnet ca. 25 Euro Familien – 2 Erwachsene und 2 Kinder umgerechnet ca. 80 Euro Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren umgerechnet ca. 16 Euro Für Kinder von 0 bis einschließlich 4 Jahren ist der Eintritt frei.

Von Deutschland aus lässt sich das Eden Projekt mit dem Auto am besten per Fähre von St. Malo in Frankreich nach Plymouth in Cornwall erreichen. Von Plymouth aus sind es rund 150 km bis St. Austell und dem Eden Projekt. Mit dem Flieger geht es natürlich schneller, etwa Frankfurt-Plymouth in knapp 2 Stunden.

August 2019



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