Peggy Guggenheim Collection Venice

Streng genommen ist ganz Venedig eine Art Freilichtmuseum: Paläste, Kirchen und Brücken berühmter Baumeister. Kaum ein Sakralbau, in dem sich nicht ein Gemälde eines mehr oder minder (meist aber mehr) bekannten venezianischen Meisters verbirgt. Auch die Museen zeigen Kunst mit viel Lokalkolorit – die Republik Venedig und mit ihr alle Regionen, aus denen später Italien wurde, sind immer überreich an künstlerischem Talent gewesen. Es mag vor diesem Hintergrund etwas bizarr erscheinen, dass ausgerechnet ein Museum, das weder von einem Italiener begründet wurde noch italienische Kunst ausstellt, zu einem der meistbesuchten von ganz Venedig gehört. Die Rede ist von der Stiftung Peggy Guggenheim, der sogenannten "Collezione Peggy Guggenheim Venezia".

Die Kunstsammlung von Peggy Guggenheim ist eine Attraktion für alle Liebhaber der Moderne und übt darüber hinaus auch wegen seiner Lage und der exzentrischen Biografie der Gründerin eine große Anziehungskraft auf junge Leute aus, die nach Venedig kommen. Die Liebe zur Kunst scheint den Guggenheims im Blut gelegen zu haben. Die Milliardärsfamilie aus den USA konnte sich ihr Hobby natürlich auch leisten. Peggys Onkel, Solomon R. Guggenheim stiftete das gleichnamige Museum in New York. Peggy kam durch ein tragisches Ereignis schon früh zu ihrem riesigen Vermögen – ihr Vater starb beim Untergang der Titanic. Sie hatte also die Mittel, Kunst und Künstler zu fördern und sie nutzte sie. Rebellisch und unkonventionell mischte sie die Society in New York auf und wurde zur Wegbereiterin der Avantgarde. Peggy verschaffte Künstlern wie Wassily Kandinsky, Marcel Duchamp, Jackson Pollock und Yves Tanguy Aufmerksamkeit und verhalf ihnen zum internationalen Durchbruch. Das gilt auch für den deutschen Maler Max Ernst, mit dem die Mäzenin darüber hinaus auch noch zwei kurze Jahre verheiratet gewesen ist.

In den Vierziger Jahren orientierte sich die schwerreiche Amerikanerin zunehmend nach Europa und zog schließlich 1947 nach Venedig, wo sie sich direkt am Canale Grande den Palast Venier dei Leoni kaufte. Dort sind ihre privaten Lieblingsbilder bis heute zu sehen – eine erstklassige Sammlung der Moderne, die keinen Vergleich mit einem der weltweit verstreuten Museen aus der Guggenheim-Stiftung scheuen muss. Vom Garten aus hat der Besucher einen faszinierenden Blick auf das Treiben auf dem Canale Grande und ganz nebenbei kann man dort auch noch Plastiken vom Range eines Henry Moore bewundern. Der Garten ist auch ein kleiner Friedhof – hier hat Peggy Guggenheim all ihre geliebten Hunde und Katzen begraben und ihnen ein Denkmal gesetzt.

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