Klementinum (Clementinum)

Ein Gebäude mit Geschichte

Klementinum (Clementinum)
Klementinum (Clementinum)
Quelle: pixelio.de        Fotograf: Hartmut910

Ein bekannter und für die Stadt bedeutender Gebäudekomplex befindet sich nahe der Karlsbrücke. Das Klementinum ist ein historischer Gebäudekomplex, der sich mitten in Prag erhebt. Er wird heute von der tschechischen Nationalbibliothek und einigen weiteren Instituten genutzt. Nirgends anders findet man so viele gedruckte Werke an einem Ort. Ein wahres Paradies für Bücherfreunde. Studenten, Wissenschaftler und Bücherwürmer erhalten im Klementinum Zugang zur Nationalbibliothek und zur Technischen Staatsbibliothek. Aber das Klementinum hat noch eine ganz andere geschichtliche Bedeutung für die Stadt Prag, genauer gesagt für die Geschichte des Prager Wetters. Im Jahr 1775 wurden in diesem Gebäude die ersten Wetteraufzeichnungen auf dem heute als Tschechische Republik geltenden Gebiet angestellt. Deshalb ist die Geschichte des Wetters in Prag und in der gesamten Republik eng mit dem Klementinum verbunden.

Ursprünglich war der Gebäudekomplex ein Jesuiten-Kolleg. Das Gebäude wurde im barocken Stil errichtet und gehört somit zu einem der vielen Architekturkunstwerke der Stadt. Das Gebäude von außen wirkt für den Laien aber eher schlicht. Die Jesuiten, die damals Mitte des 16. Jahrhunderts nach Prag kamen, bekamen vom Kaiser ein altes Kloster zur Verfügung gestellt. In den folgenden Jahren renovierten sie das Gebäude und es kamen auch einige Neubauten hinzu. Auch als Universität wurde das Klementinum genutzt. 1616 wurde es erstmals zur Universität ernannt, später vereinigte man diese mit der berühmten Karls-Universität. So gingen in diesem großartigen Gebäude schon viele schlaue Menschen ein und aus. Das Klementinum belegt eine Fläche von 20.000 Quadratmetern und ist somit hinter der Prager Burganlage der zweitgrößte Gebäudekomplex in der Stadt. Und noch eine außergewöhnliche Gedenkstätte hat das Klementinum zu bieten. Im Jahr 1837 entstand hier eine Gedenkstätte für einen der größten Komponisten aller Zeiten: Wolfgang Amadeus Mozart. Sie gilt noch heute als die erste Mozart-Gedenkstätte weltweit.

Die Kirchen und Kapellen des Klementinums sind zumeist nur für besondere Anlässe wie Gottesdienste geöffnet. Besucher können jedoch eine Tour durch die Spiegelkapelle, die barocke Bibliothek, das Observatorium und den Turm machen. Eine lohnende Entdeckung, denn das, was am Gebäude außen gespart wurde, hat es innen zu bieten. Vor allem die Spiegelkapelle mit ihren Deckengemälden und den endlosen Reflexionen der vielen Spiegel kann faszinieren. Die Bibliothek darf dagegen nicht betreten werden. Die dort gelagerten alten Bücher und Originaldrucke sind nur für Wissenschaftler zugängig. Vom Observatorium gelangte man in den Turm und kann einen tollen Blick über die Stadt genießen. Im Observatorium war lange Zeit die Wettermessstation untergebracht. Die Sammlung wissenschaftlicher jahrhundertealter Messinstrumente beeindruckt noch heute.

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