Alcalá de Henares

Die knapp 28 km von Madrid entfernte Stadt Alcalá mit knapp über 200.000 Einwohnern, gehört zur Communidad de Madrid, und ist durch die Cercanias (S-Bahn) mit der Hauptstadt verbunden. Berühmt ist Alcalá durch eine der ältesten Universitäten in Europa, die 1499 gegründet wurde, aber schon vor der Gründung gab es, seit 1293, eine vom König akzeptierte Franziskaner-Lehranstalt mit einem Generalstudium. Die Universität Alcalá hatte im 16. und 17. Jahrhundert einen sehr bedeutenden Ruf. 1836 wurde sie dann nach Madrid verlegt, deren Nachfolge, die Universität Complutense Madrid antrat, der größten in Spanien. Seit 1998 gehören die Gebäude der geschichtsträchtigen Universität von Alcalá, inklusive der Stadt, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die neue, öffentliche Universität, Universidad de Alcalá, wurde 1977 gegründet. Neben den ehemaligen Ordenskonventen sind neue Gebäude entstanden, doch auch Teile der alten Universitätsräumlichkeiten sind darin integriert.

Der historische Stadtkern und weitere Sehenswürdigkeiten, wie Klöster, Kapellen und Kirchen, sind die interessantesten Merkmale von Alcalá. Dazu gehört auch die Kathedrale, die an der Plaza de los Santos Ninos steht. Eine Zeit lang wurden viele der historischen Gebäude, als Kasernen umfunktioniert, um die Fallschirmspringer-Brigade unterzubringen. Doch heute werden diese Gebäude für die Universitätsfakultäten renoviert. Eine Besonderheit sind die geflügelten Bewohner auf den Türmen der Stadt, denn seit einigen Jahren ziehen es Störche vor, das ganze Jahr über, Alcalá de Henares und ihre Quartiere nicht zu verlassen.

Die wohl größte Sehenswürdigkeit der Stadt Alcalá, ist das "Geburtshaus" des Nationaldichters Miguel de Cervantes Saavedra, dessen berühmtestes Werk wohl "Don Quijote" ist, obwohl nur vermutet wird, dass er am 29. September 1547, in Alcalá de Henares geboren wurde. Dokumentiert ist allerdings seine Taufe am 9. Oktober 1547 in Alcázar de San Juan und sein Todestag am 23. April 1616 in Madrid. Der spanische Schriftsteller stammt aus einer armen, adligen Familie und war das vierte von sieben Kindern. Sein Leben bestand aus einem großen Abenteuer, was ihn auch 1569, auf der Flucht vor der spanischen Justiz, nach Rom verschlug, nachdem er sein Studium bei dem Humanisten Juan López de Hoyos beendetet hatte. Er verdingte sich dort als Kammerdiener des Kardinals Giulio Acquavita, doch zog es ihn noch im gleichen Jahr nach Neapel, wo er in eine dort stationierte Einheit der spanischen Marine eintrat. Während der Schlacht von Lepanto im Jahr 1571 verlor der seine linke Hand und erlitt drei Schusswunden, das brachte ihm den Beinamen "el manco de Lepanto" (der Einhändige von Lepanto) ein.

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