Sehenswürdigkeiten der Insel Texel

Schapenboet

Weil das Schaf auf Texel auch bei kaltem Wetter draußen bleiben muss, sind diese Scheunen mit ihrer typischen Architektur auf der ganzen Insel zu sehen. Weil der Wind meist aus Richtung Südost weht, ist die nordwestliche Seite abgeflacht, um einen Windschatten zu erzeugen. Hier befindet sich auch der Eingang in die Scheune. Gedeckt sind die Schafscheunen mit Ziegeln, Reet oder einer Kombination aus beidem.

Die meisten Schafscheunen wurden während des 19. Jahrhunderts erbaut. Die Landwirte errichteten sie, um auch Flächen bewirtschaften können, die etwas weiter vom eigentlichen Hof entfernt waren. Die Bauern lagerten in den Schapenboeten beispielsweise Heu ein und bewahrten ihre Arbeitsgeräte auf. Nur noch wenige der rund 50 Scheunen werden landwirtschaftlich genutzt. Die meisten Landwirte lassen sie verfallen. Einige Schapenboeten stehen allerdings unter Denkmalschutz und werden touristisch genutzt. Paare, die eine originelle Hochzeitslocation suchen, können sich etwa das Jawort in einer Scheune geben.

Die Gulfhäuser

Als typisch für den einstigen Baustil gilt auf Texel das Gulfhaus mit seinem nach allen Seiten hin schräg abfallenden Dach. Dadurch wird verhindert, dass der Wind einen zu großen Druck auf das Dach ausüben kann.

So entstanden die Gulfhäuser

Bekannt sind Gulfhäuser auch unter dem Namen Ostfriesenhäuser. Es handelt sich dabei um einen Haustyp, der sich ab dem 16. Jahrhundert in ganz Norddeutschland verbreitete. Von den damals noch weit verbreiteten Hallenhäusern unterscheiden sich Gulfhäuser dadurch, dass Mensch und Tier auf dem Bauernhof nicht unter einem gemeinsamen Dach lebten. Als Vorbild dienten die flämischen Klosterscheunen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Der Name leitet sich von den Gulfen ab, bei diesen handelt es sich um Lagerräume für Heu und Getreide. Während das Holz für die Innengerüste der Gulfhäuser aus Skandinavien importiert wurde, wurden die Wände aus Backsteinen errichtet. Hergestellt wurden diese jeweils vor Ort von einer Art Wander-Ziegeleien.

Der Aufbau der Gulfhäuser

Typische Gulfhäuser bestehen aus einem kleineren Vorderhaus, in dem die Menschen wohnen. Der hintere und größere Anbau diente als Stall oder Scheune. Weil die Dächer des hinteren Anbaus weiter herabgezogen wurden, wurde der Wirtschaftstrakt breiter als der Wohnbereich.

Zwei Tore befinden sich auf der Giebelseite der Scheunen. Das größere Tor kann auch mit einem Wagen passiert werden, etwa beim Einbringen der Ernte. Die kleinere Tür wurde meistens zum Entmisten des Stalls genutzt.

Während der landwirtschaftlichen Hauptsaison war die sogenannte Sommerküche der Lebensmittelpunkt für die Bewohner. In diesem Raum in einem Seitenschiff der Scheune schlief das Gesinde. Direkt daneben lag das Karnhaus, in dem die Milch verarbeitet wurde.

Anders als das Hallenhaus waren Gulfenhäuser schon immer rauchfrei. Die besaßen von Anfang an einen gemauerten Kamin als Wärmequelle und Kochstelle. Auch dem jeweiligen Zeitgeschmack passten die Bauherren ihre Gulfenhäuser an. So gibt es neben den streng klassischen Backsteinbauten auf Texel auch kunstvoll verzierte Gebäude aus der Ära des Historismus.

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