Alderney: ein Hort der Ruhe

Alderney ist die nördlichste und mit einer Fläche von 7,9 Quadratkilometern die drittgrößte der Kanalinseln. Sie liegt circa 15 Kilometer vor der Normandie und 32 Kilometer im Nordosten ihres politischen Zentrums, der Insel Guernsey. Als einzige Kanalinsel liegt Alderney nicht im Schutz der Bucht von St. Malo. Deshalb besitzt Alderney zwar eine reiche Pflanzenwelt, jedoch fällt diese nicht so üppig aus wie auf den anderen Kanalinseln.

Aus der Tierwelt sind vor allem Alkenvögel und Kaninchen verbreitet, weshalb die Inselbewohner den Spitznamen Kaninchen tragen. Den Felsen rund um die Inseln fielen im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Schiffe zum Opfer. Die Wracks bergen bis heute so manche Überraschung. Beispielsweise wurde in einem Wrack aus der Elisabethanischen Zeit vor Alderney ein Sonnenstein geborgen, mit welchen es den Wikingern einst gelang, ohne Kompass sicher Entfernungen von Tausenden von Kilometern zurückzulegen.

Die Geschichte der Insel

Wie alle Kanalinseln war auch Alderney bereits in der Steinzeit besiedelt. Vor allem auf Guernsey sind beeindruckende Grabanlagen aus dieser Zeit erhalten. Die Alderney Society widmet sich der historischen Forschung und präsentiert ihre Funde im Alderney Society Museum.

Zunächst gehörte Alderney wie die übrigen Kanalinseln zum Herzogtum Normandie. Nachdem William der Eroberer 1066 England erobert haben, blieben die Inseln im Besitz des Königs. Bis heute unterstehen Alderney und die weiteren vier Kanalinseln direkt der Krone und gehören deshalb auch nicht der Europäischen Union an.

Alderney wird entdeckt

Jahrhundertelang blieb Alderney relativ abgeschieden. Erst während des 19. Jahrhunderts wurde Alderney als Reiseziel entdeckt. Zu den prominentesten Gästen gehörte der französische Schriftsteller Victor Hugo, aber auch einige prominente Kollegen aus dem angloamerikanischen Raum.

Ebenfalls im 19. Jahrhundert entschloss sich die britische Regierung, Alderney zu befestigen und einen Hafen zu errichten. Man wollte damit eine erste Verteidigungslinie im Falle eines französischen Angriffs errichten. Im Zuge des Hafenbaus wurde auch ein Wellenbrecher errichtet, der jedoch ständig gewartet und verstärkt werden musste. Um das nötige Baumaterial aus den Steinbrüchen heranzuschaffen, wurde die Alderney Railway gebaut. Es handelt sich dabei um die einzige Eisenbahn auf den Kanalinseln und die erste staatliche Bahn Großbritanniens. Nachdem die Alderney Railway Mitte der 1970er Jahre unter die Zuständigkeit des Innenministeriums fiel, wurden Pläne geschmiedet, um die Alderney Railway touristisch zu nutzen. Heute transportiert die Museumsbahn in Wägen der Londoner U-Bahn Gäste von der Braye Road in St. Anne aus in 15 Minuten auf der Strecke.

St. Anne

Die Inselhauptstadt St. Anne ist der einzige Ort auf der Insel, in dem etwa 2.000 von insgesamt rund 2.400 Inselbewohnern leben. Die Gäste erleben in St. Anne mit seinen verwinkelten Gassen und zahlreichen pittoresken Landhäusern den Charm einer alten französischen Stadt. Die Hauptverkehrsstraße ist die Victoria Street, an der sich zahlreiche Geschäfte und Restaurants befinden. Die Gäste erreichen St. Anne mit Fähren oder über einen Flughafen. Verbindungen werden täglich angeboten.

In der ersten Hälfte der 1940er Jahre besetzten die Deutschen Alderney. Vor der Invasion wurden alle Inselbewohner evakuiert. Das Alderney Society Museum besitzt eine umfangreiche Sammlung von Objekten aus dieser dunklen Ära.

St. Anne´s Church

Die Kirche in St. Anne ist der Mutter der Jungfrau Maria geweiht. Die Renovierung respektive den Neubau der Vorgängerkirche gestaltete der Architekt George Gilbert Scott, der mehrere viktorianische Gebäude in Großbritannien errichtet hatte.

Für Naturliebhaber und Familien

Strände Kanalinseln
Strände der Kanalinseln
Quelle: Josef Becker / pixelio.de

Traditionell gilt Alderney als bevorzugtes Altersrefugium für Senioren. Doch die Insel präsentiert sich auch familienfreundlich. So finden die Besucher an den acht Stränden von Alderney zahlreiche Möglichkeiten für einen entspannten Familienurlaub.

Am besten können die Gäste die Insel zu Fuß oder per Fahrrad erkunden. Sie erleben eine abwechslungsreiche Landschaft mit Steilküsten, Dünen und feinsandigen Stränden. Der Nordosten von Alderney wird gerne von Wassersportlern frequentiert.

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