Eine Tour in Frankreich: im Hausboot auf dem Canal du Midi von Castelnaudary nach Homps!

Schon unser erster Urlaub, den meine Freundin und ich, mit 19 Jahren, alleine machen durften, führte uns nach Südfrankreich. Im Laufe der Jahre hatten wir keine einzige Ecke ausgelassen und kennen nun wirklich jeden einzelnen Campingplatz. Zwischen unserem letzten gemeinsamen Urlauben, wir waren 25 Jahre alt, und heute, liegen ca. 30 Jahre, in denen meine Freundin ihre Urlaube mit ihrer Familie verbracht hat.

Carcasson
Quelle: pixelio.de        Fotograf: "KFZ"

Nun, da ihre Kinder aus dem Haus sind und ihr Mann auch mal alleine zu Hause bleibt, sind wir auf die Idee gekommen, es doch noch einmal zu wagen, unseren Erinnerungen in Südfrankreich nachhängen. Nur auf Luftmatratzen schlafen kommt für uns nicht mehr infrage, also was tun – ein Wohnmobil mieten? Nach einigem Stöbern im Internet, traf ich auf Hausboote, und da wir beide das Wasser mögen, aber noch nie einen Urlaub auf einem Boot verbracht haben, erschien uns dies als das Richtige für zwei Frauen, die schon in die Jahre gekommen sind. Da auch kein Bootsführerschein vonnöten ist, war unser gemeinsamer Urlaub eine beschlossene Sache.

Nachdem wir uns auf den Termin, 1 Woche im April 2009, geeinigt hatten, suchten wir fleißig nach einer Route und einem Hausboot. Unser Ziel stand bald fest und hieß Canal du Midi, was auf deutsch "Kanal des Südens" bedeutet. Dieser 237 km lange Kanal wurde bereits Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts gebaut, und verbindet das Mittelmeer mit der Stadt Toulouse. Von hier aus geht es weiter, über den Garonne-Seitenkanal, bis nach Bordeaux zum Atlantik. In einer tiefer liegenden Ebene, zwischen Pyrenäen und Zentralmassiv, beginnt der Canal du Midi, der seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, in Toulouse und passiert, mit ca. 63 Schleusen auf der Strecke, Carcassonne, Béziers und Agde, um dann in den Étang de Thau, einer Lagune, zu münden. Nach Durchqueren des Strandsees erreichen die Schiffe die Stadt Sete am Mittelmeer.

Das Heim für ein Woche!

Wir haben uns für unsere Wasserwanderung das Hausboot "Consort" ausgesucht, das bei unserem Veranstalter mit 3 Ankern versehen ist, d. h., es gehört in die Kategorie komfortabel. Das Boot ist 9,45 m lang und 3,50 m breit, hat einen Dieseltank mit 250 l, einen Wassertank mit 520 l, besteht aus einer Kabine, einer Nasszelle (Dusche/WC), einer Kombüse (Küche), einer Steuerposition und hat außen eine Badeplattform. Zur Ausstattung gehören ein CD-Player, ganz wichtig, denn ohne Musik geht bei uns beiden nichts, Bettwäsche, Handtücher und Geschirr, ist alles im Mietpreis enthalten. Gebucht haben wir, wie es auf der Internetseite angegeben war, um die 10 % Frühbucherrabatt zu bekommen, vor dem 31.12.2008. Nachdem wir die Bestätigung erhielten, ist uns erst einmal der Schreck in die Glieder gefahren, denn zu den 935 € Miete für 1 Woche, kamen noch diverse Kosten hinzu, wie Charterversicherung (dafür keine Kaution), Einwegzuschlag, Kaution für den Treibstoff, Pauschalbetrag für meinen Hund, Fahrzeugüberführung, Parken und Wasserkarte. Insgesamt und abzüglich der 10 % Rabatt, mussten wir rund 1.500 € überweisen. Dafür hatten wir sämtliche Unterlagen, etwa 10 Tage später, in den Händen. Jetzt konnten wir nur noch abwarten, bis der ersehnte Urlaub angetreten werden konnte.

Endlich Urlaub!

Das war dann endlich Anfang April so weit, wir hatten gebucht vom 4. – 11. April 2009 (von Samstag zu Samstag). Da wir ja die Strecke von Frankfurt aus nach Südfrankreich gut kennen, wussten wir auch, wie lange wir unterwegs sein würden. Also haben wir einen Tag vorher unsere Koffer gepackt und sind samt Hund, abends so gegen 20.00 Uhr, die Strecke ist ca. 1.200 km lang, auf die Autobahn Frankfurt-Basel, um rechtzeitig am Samstagvormittag in Castelnaudary am Anlegeplatz zu sein. Am Autobahnkreuz Mulhouse, ca. 80 km vor Basel, ging es dann auf die französische Autobahn in Richtung Lyon und von dort entlang der Rhone in Richtung Süden. Wir sind wirklich fast an einem Stück gefahren, aber da wir uns abwechselten, war dies kein großes Problem. Nach fast 14 Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel pünktlich erreicht und sind sogleich in das Büro des Veranstalters gegangen. Als Erstes kam nun der Teil, vor dem wir uns beide etwas fürchteten, die Einweisung und Probefahrt und die ersten Berührungen mit unserem neuen fahrbaren Untersatz. Der erste Kontakt mit dem Angestellten des Büros war sehr herzlich und sehr zufriedenstellend, was die allgemeinen Informationen betraf. Nachdem wir unsere Koffer und den Hund auf das Boot verfrachtet hatten, das im Bassin des Kanals in der Stadtmitte lag, und alles in Augenschein genommen hatten, begann die Schulung. Nur gut, dass wir beide der französischen Sprache mächtig sind, denn unser Gegenüber sprach weder deutsch noch englisch, dies hätte zu wirklichen Schwierigkeiten führen können, gerade in Bezug auf technische Details, die für uns sehr wichtig waren.

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