Castelnaudary

Nachdem wir unsere Einweisung hinter uns und die Charter-Bescheinigung in der Tasche hatten, bevor wir uns auf den Wasserweg machten, wollten wir noch etwas einkaufen und ein wenig die Stadt anschauen, um natürlich auch die berühmte Spezialität, die "Cassoulet des Castelnaudary", einem Eintopf aus weißen Bohnen, Speck, Schweine-Lamm-und Entenfleisch und Würstchen, zu probieren, denn ein Mittagessen hatten wir noch nicht. Nachdem wir gegessen hatten, war es auch Zeit für das Einkaufen, was wir dann auch schnell erledigten. Nun war die Zeit gekommen, um endlich den ersten Kilometer von 81 km und die erste Schleuse hinter uns zu bringen. Davor grauste es uns nun doch schon ein wenig. Was auf dem Papier sich so leicht liest, heißt ja in der Realität noch nicht, dass es das auch wirklich ist. Auf jeden Fall sind wir, und Hund auch, ziemlich aufgeregt, endlich auf dem Boot zu sein und die leckeren Sachen, den Wein und Mineralwasser zu verstauen, Leinen los machen und das Hausboot hat endlich Fahrt.

Unterwegs

Idylle
Quelle: pixelio.de        Fotograf: "Ray 59"

Nachdem wir das Bassin hinter uns ließen, das ja schön breit war, sodass es keine Gelegenheit gab, irgendwo anzustoßen, waren wir doch erleichtert, wie einfach es sich auf dem Kanal selbst fahren lässt. Viel Verkehr herrscht ja nicht, um nicht zu sagen gar keiner, zu dieser Jahreszeit erst recht nicht. Wenn es viel waren, sind uns höchstens zwei Boote am Tag begegnet, mit Leuten, die wie wir die Stille und Einsamkeit suchten. Denn ruhig ist es, dass man außer dem Plätschern des Wassers und dem Motor nichts hört. Nach ein paar Kilometern der Idylle erreichten wir die erste Schleuse, jetzt kam es drauf an, ob wir auch wirkliche Freizeitkapitäne sind, denn die Schleuse mussten wir ganz alleine bedienen. Ganz wie es auf der Beschreibung stand gaben wir vor der Einfahrt einen Code ein, und fuhren dann vorsichtig hinein, danach musste das Boot vertäut werden, was ich übernahm und begab mich dafür an Land, meine Freundin warf mir dann die Leinen zu, um sie dann festzumachen. Dann noch ein Knopfdruck und alles Weitere lief automatisch, wie von selbst. Da wir bergab fuhren, ging es sozusagen auch nach unten, d. h., das Wasser wurde aus der Schleusenkammer abgelassen, dann öffnete sich das untere Tor und wir konnten aus- bzw. weiterfahren.

Schleusen

Die erste Schleuse hatten wir ohne Schaden überstanden, die Freude darüber war groß und ein Anlass zum Feiern am Abend mit Baguette, viel Käse, Obst und einer guten Flasche kraftvollen Rotweins, der hier im Languedoc-Roussillion überall angebaut wird und eine große Bedeutung im französischen Weinbau erfährt. Einen Platz zu finden, wo nachts angelegt werden kann, ist sehr einfach, denn entlang des Kanals finden sich immer Wurzeln oder Hölzer, die sich zum Festmachen eignen. Das Anlegen bei Nacht ist Bedingung, denn mit einer Charter-Bescheinigung ist es verboten, nachts oder wenn es stark windet zu fahren. Die meiste Zeit verbrachten wir in der totalen Einsamkeit, denn, wer daran denkt abends einen Bummel durch einen der Orte zu machen und sich in einem Bistro niederzulassen oder um Geschäfte anzusteuern, hatte Pech. Die kleinen Orte hier verfügen über keinerlei Nachtleben oder Restaurants, ab ca. 19 Uhr sind die Dörfer sozusagen ausgestorben. Diese Ruhe war auch noch verstärkt, da unser Urlaub in einer absoluten Nebensaison lag. Nun langweilig wurde es uns nicht, da die Schleusen zwischen Castelnaudary und Homps, sich in relativ kurzen Abständen aneinanderreihen, hatten wir ja auch immer reichlich zu tun, sodass schon nach der vierten Schleuse, eine gewisse Routine vorhanden war und die Schleusen jedes Mal leichter zu bewältigen.

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