Rijksmuseum

Gemälde, Eindrücke, Erlebniswelt

Hier nun folgt ein Tipp, der mindestens zwei Merkmale hat: "Muss man gesehen haben" – "Man nehme sich ein bis zwei Wochen Zeit". Oder vielleicht "Die Niederländische Kultur im Rijksmuseum – Spannung, Geschichte, Erlebniswelt" – "Gemälde: Faszinierend veranschaulichte Welt- und Zeitenkonzepte" ... so könnte man jetzt vergeblich fortfahren, mit einem Satz die vielfältigen Eindrücke zu beschreiben, die ein Einzelner mitnehmen kann, der jemals auch nur für eine Stunde das "Rijksmuseum" erahnen hat können. Doch es wird nicht einmal eine Woche reichen, um auch nur einen ungefähren Eindruck "von allem" zu erhalten – Einzeleindrücke, Ein- und Ansichten, riesige Gänge, Gemälde aller Dimensionen, kunstvoll gefertigte Gegenstände werden jeden Tag neu zu entdecken sein. Es war der erste König der Niederlande, nämlich Louis, der Bruder von Napoleon Bonaparte, der im Jahr seiner Krönung 1808 die Idee einer Sammlung hatte – alle Zeugnisse des sogenannten "Goldenen Zeitalters" der Niederlande, des 17. Jahrhunderts in einer Sammlung zusammenzufassen, um jedem, der es sehen wollte, einen angemessen imposanten Eindruck von den Errungenschaften der niederländischen Kreativität, Kunstfertigkeit und den Weltkonzepten, aus denen diese entspringen, zu offenbaren.

1885-2010: Monumentale Schlossarchitektur als Denkmal

König Louis selbst erlebte nicht mehr, dass nach den Plänen des Architekten P.J.H.Cruypers schließlich die dann sehr umfangreich gewordene Sammlung im 1885 erbauten Rijksmuseum Platz fand – und durch deren Tore der Besucher des Jahres 2010 immer noch ein – und ausgehen kann. Das Gebäude selbst blickt auf die Stadhouderskade und richtet seine Rückfront auf die Museumplein. Nachbargebäude sind das Van-Gogh-Museum, das Stedelijk-Museum-Amsterdam sowie das Konzertaufführungsgebäude des Concertgebouworchesters Amsterdam. Es steht heute unter Denkmalschutz (Rijksmonument) und auch unter UNESCO-Schutz.

Was willkommen heißt: Weltkunst und Wirklichkeitskonzepte

Was in diesem, dem größten Museum der Niederlande überhaupt, Freude macht, ist die stringente Ordnung der beinahe einer Million Einzelstücken: Es geht um Künste, Geschichte und (Kunst-)Handwerk/Skulpturen – auch der Asiatischen Kunst ist eine eigene und ausführliche Abteilung gewidmet (hier steht auch Shiva, die Königin des Tanzes als indische Plastik aus dem 12. Jahrhundert!). Die äußerst beeindruckende und vielfältige Gemäldegalerie führt den Besucher durch das 15. bis hin in das 19. Jahrhundert – zu Gemälden von Rembrandt ("Nachtwache", "Judenbraut"), Vermeer ("Das Milchmädchen", "Die Briefeleserin"). Dann das sogenannte "Grafikkabinett": Zeichnungen und Drucke, die ebenfalls in ihrer Entstehung bis ins 15. Jahrhundert zurückdatieren, aber bis über das Jahr 2000 hinausreichen (Namen von Künstlern des 18. und 19. Jh. sind hier Troost, Israel, Goya).

Als Ausstellungsstücke der Abteilung für Geschichte, die in anschaulicher und einprägsamer Weise die Epochen der niederländischen Gebiete vor dem inneren Auge des Betrachters in einem größeren Zusammenhang entstehen lässt, können nicht nur Möbel, Stoffe und Trachten den Geist des Betrachters weiten. Im Laufe des Jahres 2010 endet nun die siebenjährige Renovierung dieses Museums. Bis dies vollendet ist, bleiben noch 400 Werke aus dem 17. Jahrhundert im Philipsflügel ausgestellt – andere Sammlungsteile wurden für die Dauer der Arbeiten in andere Museen verlagert (etwa auch nach Kleve). Noch eine Besonderheit des Rijksmuseums als kulturellen Kleinods europäischer Kulturkonzepte: Seit 2002 hat dieses Museum eine Filiale im Flughafen Schiphol – die Ausstellungen wechseln. Ganz im Zeichen eines Willkommensgrußes. Oder, um es anders zu sagen: "Worauf Amsterdam stolz ist." – Oder, kürzer: "Wir sind Weltkunst".

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