Amsterdamer Nachtleben

Seit 200 Jahren Flair

Amsterdam und Nachtleben – beide Begriffe hängen direkt, unweigerlich und in besonderer Weise zusammen. In manchen Straßen und Plätzen, die bereits oben erwähnt wurden, findet bei Anbruch der Dunkelheit eine Art Verwandlung statt. Größere und kleinere Häuser aus dem 17./18. Jh., die z. B. Rembrandtplein oder Leidseplein säumen, zeigen sich von ihrer nächtlichen – quasi romantischen – Seite. In genau diesen historischen Häuschen befinden sich einfache Bars mit vollständigem Rauchverbot, holzverkleidetem Mobiliar, angenehmen Preisen – 1.500 Bruine Cafés bestehen in Amsterdam seit ungefähr 200 Jahren und vermitteln jedem, der hineingeht, eine urige Atmosphäre (in deutscher Sprache würde man dies vielleicht Eckkneipen nennen, in Englisch vielleicht mit den "Pubs" versuchen zu vergleichen, jedoch noch ein wenig urgemütlicher, also eigentlich unvergleichliche Amsterdam-Eigenart.)

Vorwort zu so mancher Lokalität

Das war natürlich noch nicht alles. Moderne Bars, völlig verschiedene Formen der Dekoration, Kulturtouch aus vielen Richtungen – aber immer eines: "gezelligheid". Dieses Wort klingt ähnlich wie ein deutsches, ist aber, wie so viele, tatsächlich unübersetzbar. Man kann es versuchen ... Beisammensein? Frohsinn? Gemütlichkeit? Atmosphäre? Flair? Von allem etwas und noch mehr. Dann nähert man sich dem, was der Niederländer erstrebt an den einzelnen Plätzen des Nachtlebens – Öffnungszeiten generell bis eins in der Nacht, wochenends fallweise länger. Das hängt aber davon ab. (Kleine Nebenbemerkung: Coffeeshops gibt es, natürlich. Cannabis ist dort auch zu rauchen und zu kaufen (5 mg pro Person für den Eigenbedarf oder maximal 5 Stauden zum Anpflanzen zu Hause) – aber das ist eben keine Besonderheit des Nachtlebens im eigentlichen Sinne, weil diese speziellen Artikel einfach immer verfügbar sind. Auch Ort und Besonderheit des Rotlichtviertels sind schon beschrieben worden. In diesem Beitrag nun sollen nicht nur Plätze, Straßen und Himmelsrichtungen aufgeführt werden, sondern, im Folgenden, werden einfach einige Straßen, Bars und die Grundstimmung der Lokalität genannt. Ziel: Der Leser mag gleich die Namen schon einmal gelesen haben, etwas vom Wort her anzufangen wissen, aber vor allem: Neugierig werden. Denn, wie gehabt: Selbst die kühnste und spannendste Beschreibung kann in keinem Fall ein persönliches Erlebnis, das persönliche Eintauchen, ersetzen.

Hier sind sie: Namen, Straßen, Flair bei Nacht

Modern eingerichtet sind die drei Bars, die sich nicht nur zu einem Namen, sondern zu einem Ziel hoher Beliebtheit verbunden haben. Der Name ist "Arc" – Reguliersdwarsstraat 44. Sehr modern. – Dann, afrikanisch: das "Nomads" in der Rozengracht (Hausnummer: 133). – Dass es 1488 gebaut wurde, könnte man vielleicht nicht auf das Jahr genau abschätzen: Aber wer Gast wird im "In de Waag" (Nieuwmarkt 4), ist in einer anderen Welt und Zeit. In historischem Ambiente ist es ein Gastronomieerlebnis der einmaligen Art – doch wie gesagt: Kein Wort kann das eigene Wahrnehmen vorausnehmen. – 700 verschiedene belgische Biersorten und Livemusik: Dies sind nur zwei Eigenschaften des Café Belgiques auf dem Dam. – 17 Biersorten frisch gezapft, 200 auf Lager – aus Deutschland, England, den Niederlanden, aber ohne Musik: Das nennt sich "In de Wildeman" , am Kolksteeg 3. – 1606 als Gastronomiebetrieb gegründet, ganz in Holz, Stammgäste, Touristen: "Café Karpershoek" ist ein solches "bruin café", das an Ursprünglichkeit nichts vermissen lässt. Martelaarsgracht 2, so lautet die Adresse. Und weiter geht es – eigentlich alle 50 bis 100 Meter: mit Musik, ohne Musik, mit heimischem oder internationalem Flair, im Klub- oder Diskothekenstil oder bedächtig und einfach nur stilecht.

Doch eine Stadt besteht nicht nur aus Gastronomie: Sehen, staunen, wirken lassen – das ist auch die Devise in Amsterdam, wenn es um Kultur geht: Das "Uitburo" weiß Bescheid. Dort kann man sogar für das Theater-Nachtleben täglich Karten erwerben: Das kann "Boom Chicago", die Kabarett-Gruppe, die alltäglich oder besser allnächtlich im Leidsepleintheater aufgehoben ist, etwa dankend bestätigen. – Das Holland-Casino ist, was es sagt. Wer will, kann, wer nicht spart sein Geld. – Weitere Namen sind "Werck", "De Herengracht", "Helden" – aber jetzt aufgepasst: Die nun Folgenden haben es noch einmal ganz besonders in sich:

Die eleganteste Bar heißt Bar8 in der Berenstraat 8. – "Alto" ist in der Korte Leidsedwarsstraat 115 gelegen – was es hiermit auf sich hat? Es ist nicht mehr und nicht weniger als der unbedingte, legendäre Jazz-Klub der Stadt, in der Nähe der Leidseplein gelegen. – Amsterdam von oben? Herzlich gerne. Wer seine Lokalität "11" nennt, meint ein Programm damit. Nämlich das 11. Stockwerk. Oosterdoksgade 3-5, Nähe Hauptbahnhof. – Das "Bitterzoet”, in der Spuistraat 2 – eine Bar, ein Theater, ein Klub. Nähe Bahnhof. Live-Musik, Jazz, neue Talente, die spielen, bis drei oder vier geöffnet! – Jimmy Woo, so heißt der Nachtklub mit der höchsten Popularität. Tanzen ist alles. DJs, Action, Korte Leidsedwarsstraat 18. – Wo gehen sie hin, am Abend, jene, die glitzern, für ihr Leben vorgesorgt haben, weil sie entweder seit 30 Jahren im Geschäft sind oder auf dem niederländischen Bildschirm erst neulich auf sich aufmerksam machten: Schauspieler und andere sind im "Club Home" zu Hause. Aber Vorsicht: Selbst herausputzen bis ins Detail, bevor man hineinwill oder bevor man das dann auch darf. Wagenstraat 3, einen Versuch ist es wert (bis morgens um 4 Uhr offen, wochenends bis um 5).

Männer unter sich – jedoch: Toleranz bleibt

Amsterdam kennt auch die gleichgeschlechtliche Pärchenbildung: Kennen ist gelinde untertrieben. Denn es ist die entsprechende Szene, die sich ebenso abends, zur Blüte, zum Nachtleben selbst erfindet: "The Cockring", Warmoesstraat 96 – oder: "Exit" – Reguliersdwarsstraat Nr 42. Hier sind Frauen nicht unwillkommen. – Exzentrisch, hautnah, überwältigend: Diesen Club kennt man in den gesamten Niederlanden. "iT". Zwei Buchstaben nur im Namen, bis drei oder vier Uhr morgens offen – alles andere, wenn Sie kommen. Doch eins noch: An ausgefallener Stimmung fehlt es nicht – vielleicht besteht samstags nur eine andere, wenn es einmal wirklich nur den Herren der Schöpfung zur Verfügung steht.

Nachtleben? Amsterdam – das ist Theater

Amsterdam ist Hauptstadt – Kulturhauptstadt. So viele Theater, die über die Stadt verstreut sind, lassen sich hier kaum erwähnen. Auch dieses Leben spielt sich nachts ab, natürlich: aber anders, innovativ, literarisch, niederländisch oder englisch. Ballett, Schauspiel, Musical, Oper. Einige der Adressen sollen gleich, im Folgenden, erwähnt werden: doch aktuell auf dem Laufenden bleibt man stets als Besucher der Webseite www.aub.nl oder auch www.openluchttheater.nl. Innovativ ist: "De Balie", Kleine Gartmannsplatsoen 13 – 25 www.balie.nl – Klassisch: das "Königliche Theater Carre" in der Amstel 115 – 125. www.theatercarre.nl – Städtisch: Stadsshouwburg in der Leidseplein 26. www.stadsschouwburgamsterdam.nl

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