Das „Schwäbischer Escorial“ – das Kloster Ottobeuren

764 wurde das Kloster durch Silach gegründet und durch Kaiser Otto I 972 zur Reichsabtei erhoben. Im Verlauf des 12. Jahrhunderts erlangte Ottobeuren selbst näheren Kontakt zu Papst und Königtum, bevor im 13. Jahrhundert die Entwicklung zu einer Reichsabtei feststellbar war und später auch bestätigt wurde.

Im Rahmen des Klostermuseums sind die barocken Klostergebäude teils noch heute zugänglich. Durch die reiche Ausstattung des Kaisersaales und anderer Säle zeigt das Kloster den materiellen Reichtum und die politische Macht der Reichsabtei. Der Theatersaal hingegen ist noch heute Zeugnis der kulturellen Blüte Ottobeurens während der Barockzeit. Ein wichtiger Teil des Klosters besteht aus der Klosterbibliothek, die nicht nur ihren Ursprung im Jahr 764 findet, sondern durch die barocke Inneneinrichtung und die mit stuckverzierten und Deckenbildern geschmückte Anlage zum Gesamtkunstwerk beiträgt. Die Bibliothek verwahrt nebst vielen Handschriften aus dem Mittelalter auch Hunderte Inkunabeln und Folianten, die in Schweinsleder gebunden sind. Erhalten und Unterhalten wird die Bibliothek von der Abtei Ottobeuren und dem Freistaat Bayern. Außer zu einer Besichtigung beim Klosterbesuch ist die Benutzung der Räume nur nach schriftlicher Anmeldung und Genehmigung möglich.

Klosterkirche Ottobeuren

Die spätbarocke Basilika wurde als Klosterkirche in den Jahren 1737 – 1766, mit einer ungewöhnlichen Nord-Süd-Ausrichtung erbaut. Kuppel- und Deckenfresken sowie Altarbilder und Stuckarbeiten gehören zur prunkvollen Ausstattung der Klosterkirche, wobei der Mittelpunkt der Kirche das romantische Kruzifix darstellt. 1926 wurde die Klosterkirche von Papst Pius XI zur päpstlichen Basilika erhoben. Seit 1945 finden in der Klosterkirche und im Kaisersaal klassische Konzerte, teilweise mit weltberühmten Dirigenten wie Herbert von Karajan und Leonard Bernstein, statt. Die Konzerte sind zumeist Benefizkonzerte zugunsten des Deutschen Aussätzigen-Hilfswerkes. Besonders sehenswert ist neben dem Kirchenraum selbst auch das Chorgestühl. Die Reliefs stammen von Johann Josef Christian, die Fresken von Johann Jakob Zeiller und seinem Vetter Franz Anton Zeiller.

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