Lagos –Sklavenmarkt

In Lagos auf der Nordseite des Praça de República und gegenüber der Kirche Santa Maria kann das ehemalige Zollhaus besichtigt werden. Bei diesem Zollhaus handelt es sich um den Ort, an dem früher der Sklavenmarkt war. Das Gebäude ist sehr schmal, im Erdgeschoss befinden sich heute Arkaden, allerdings sind die Arkadenöffnungen durch einen schmiedeeisernen Zaun verschlossen. Regelmäßige finden hier kleine Galerien- und Kunstausstellungen im Erdgeschoss statt.

Die Besucher werden hier vergeblich nach Schautafeln Ausschau halten, die einen Hinweis darauf geben, dass hier früher mit Menschen gehandelt wurde, nur der Name der Galerie lässt dieses erahnen. Hier an diesem Ort wurde 1444 zum ersten Mal mit Sklaven gehandelt. Bis ins 18. Jahrhundert wurde mit Menschenleben gehandelt, doch heute sind längst die verzweifelten Schreie der Schwarzafrikaner verstummt.

1434 wuchs das Interesse an der Suche nach einem Seeweg nach Indien, denn der Landweg wurde zu dieser Zeit von den Arabern kontrolliert. In Sagres hatte Heinrich der Seefahrer bereits seine bekannte Seeschule gegründet und neben Lissabon hatte sich Lagos zum wichtigsten Hafen von Portugal entwickelt. 1444 traf eine portugiesische Schiffsbesatzung auf friedliche Afrikaner im Senegal. Bisher hatte noch kein Portugiese Schwarzafrikaner gesehen und sie beschlossen einige der friedlichen Schwarzafrikaner als Beute mitzunehmen. Sie nahmen die hilflosen Schwarzafrikaner mit auf ihr Schiff, einige von ihnen überlebten die lange Schiffreise nicht, viele von ihnen starben wegen Unterernährung.

Bei der Ankunft des Schiffes wurden die armen Kreaturen als Beweis der wagemutigen und erfolgreichen Reise zur Schau zu stellen. Dies war wohl der Anfang des Sklavenhandels in Lagos. Der Sklavenhandel entwickelte sich mit dem Gewürzhandel sehr schnell zu Haupteinnahmequelle. Durch den Menschenhandel wurden im 16. Jahrhundert die Expeditionen nach Asien finanziert. Bis in 18. Jahrhundert wurde mit den Menschen gehandelt, teilweise wurden 10 Sklaven gegen ein Pferd getauscht. Dies geschah alles mit dem Segen des Papstes. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Sklavenhandel in Portugal verboten.

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