Singen am Hohentwiel – das ist Kunst, Geschichte und Technik

Das auch eher kleine Städte viel zu bieten haben, zeigt sich einmal mehr am Beispiel Singen in Baden-Württemberg.

Tief im Süden Deutschlands, an der Westspitze des Bodensees und damit in Baden-Württemberg, liegt die große Kreisstadt Singen. Der südlichste Teil der Stadtgrenze Singens ist zugleich die Grenze zur Schweiz. Obwohl die Stadt nur rund 48.000 Einwohner zählt, besitzt sie mehrere Sehenswürdigkeiten, die es wert sind, der Stadt einen Besuch abzustatten.

Für die Kenner von gutem Essen und guten Getränken ist Singen so oder so ein Anziehungspunkt. Immerhin findet sich hier am Hohentwiel, dem Hausberg Singens, mit 500 m über Normalnull die höchste Weinlage Deutschlands. Der Vulkanboden des Hegaus, die historische Bezeichnung dieser Region, sorgt zusammen mit vielen Sonnenstunden für einen erlesenen Tropfen. In der Gastronomie der Stadt findet sich genauso die internationale Szene mit spanischen Tapas-Lokalen und Sushi-Restaurants wie auch die gediegene südbadische Gaststätte mit regionalen Spezialitäten. Darunter auch das PARK 1 Bistro, Café und Restaurant, das gleichzeitig ein Teil einer besonderen Sehenswürdigkeit Singens ist:

Das MAC Museum Art & Cars

Schon die Architektur des Museums ist eine Besonderheit für sich. In der äußeren Fassade wird auf moderne Art die Landschaft der Umgebung widergespiegelt. Wer das Museum betritt, kommt in eine Welt, in der sich Kunst und Technik faszinierend ergänzen, wobei die hier präsentierte Technik zum großen Teil auch Kunst ist. Zumindest Autoenthusiasten werden es so empfinden.

Das Konzept des Museums besteht darin, dass bildende Kunst wie Statuen, Zeichnungen und Gemälde zusammen mit automobilen Träumen ausgestellt werden. So etwa der legendäre Mercedes Flügeltürer SLK, der als Leihgabe aus der nahen Stuttgarter Daimler-Zentrale nun zu einem großformatigen Ölgemälde kontrastiert. Natürlich ist ebenso Porsche vertreten, aber nicht nur die nahe liegenden Fabrikate aus der Landeshauptstadt. Die ausstellenden Künstler hingegen wechseln des Öfteren. Das Museum bietet mit seinen Exponaten, aber auch mit seiner räumlichen Aufteilung und nicht zuletzt mit seinem gastronomischen Angebot wirklich viel und dies für gerade einmal 4 Euro Eintrittspreis. Das MAC liegt zu Füßen dessen, was im Titel das Segment Geschichte ausmacht, wobei hier in Südbaden alles Geschichte besitzt, diese jedoch eine ganz besondere für Singen und die Region:

Der Hohentwiel – Vulkan und Festung

Auf fast 700 m über dem Meer liegt die Ruine Hohentwiel, und zwar direkt auf dem Propfen eines erloschenen Vulkans, dessen Kraterrand schon vor Millionen Jahren durch Gletscher abgetragen wurde. Das ist nun schon ein gewaltiger Propfen, etwas größer als der einer Weinflasche, aber ein Propfen, der es vor rund 8 Millionen Jahren nicht schaffte vom Vulkan ausgespukt zu werden. Dafür wurde schon im 10. Jahrhundert die erste Befestigung auf ihm erbaut, wobei die Gegend des Hegaus schon seit gut 9000 Jahren besiedelt ist. Aus der Befestigung wurde im Lauf der Jahrhunderte eine beeindruckende Burg, die immerhin so stark war, dass sie im 30-jährigen Krieg fünfmal belagert wurde und fünfmal mussten die Belagerer ohne Erfolg abziehen. Rund 170 Jahre später jedoch kam Napoleon Bonaparte auf seinem Feldzug gegen die Österreicher vorbei und schleifte die Burg, die der damals modernsten Kriegsmaschinerie Europas nichts entgegensetzen konnte.

Heute ist die Ruine ein gern besuchtes Ausflugsziel, die mit den Mauern, die noch stehen, nach wie vor ein beeindruckendes Zeugnis der Ritterzeit ist. Dazu kommt eine fantastische Aussicht auf den Hegau mit dem nur 10 Kilometer entfernten Bodensee.

Singen ist mit seiner Hausburg, seinem außergewöhnlichen Museum MAC und seiner wunderschönen Lage nahe des größten Sees Deutschlands ohne Zweifel einen Wochenendurlaub wert, bei dem Kunst, Technik, Geschichte und Genuss im Vordergrund stehen dürfen.

Juni 2019



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