Das größte Aquarium Europas

Es ist einfach überwältigend. Eine Glasscheibe, 5 m hoch und 20 m breit. Dahinter schwimmen die Bewohner der Weltmeere in einer der Natur nachempfundenen Umgebung. Das gigantische Schaufenster ist einer der Höhepunkte im Nausicaá Centre National de la Mer, dem größten Aquarium Europas.

Den Rang an der Spitze erwarb sich das Aquarium, das bereits 1991 eröffnete, erst im Jahr 2018 durch die Installation eines zusätzlichen Beckens mit einem Volumen von zehn Millionen Litern. Insgesamt stehen den Meeresbewohnern von Nausicaá so sechzehn Millionen Liter Meerwasser zur Verfügung. Diese riesige Menge wird auch benötigt, denn inzwischen tummeln sich 58.000 Meeresbewohner aus 1600 Arten in verschiedenen Sektionen beziehungsweise Lebensräumen des Aquariums und dies keineswegs nur Unterwasser. In Nausicaá ist der antarktische Pinguin ebenso zu finden wie der Alligator aus Floridas Sümpfen oder die Bewohner karibischer Korallenriffe. Ein 18 m langer, gläserner Unterwassertunnel erlaubt als weiterer Höhepunkt den Rundumblick auf eine sonst verborgene und geheimnisvolle Welt.

Boulogne-sur-Mer ist die Heimat von Nausicaá

Das Städtchen mit rund 41.000 Einwohnern findet sich an der Nordspitze Frankreichs direkt am Atlantik, was sich ja im Namen widerspiegelt. Gleichzeitig ist Boulogne-sur-Mer der größte Fischereihafen Frankreichs und von hier aus wollte Napoleon I. die Invasion gegen England starten, was jedoch nicht stattfand. Für Fußballfans ist sicherlich von Interesse, das der Bayern-Star Frank Ribéry im Jahr 1983 in Boulogne-sur-Mer das Licht der Welt erblickte.

Per Auto lässt sich Boulogne-sur-Mer und damit das größte Aquarium Europas beispielsweise von Köln aus in knapp fünf Stunden erreichen. Wer gerade auf dem Weg nach England ist, kann ebenso einen Abstecher machen, denn der Fährhafen Calais liegt nur wenige Kilometer nördlich von Boulogne-sur-Mer.

Nausicaá, nicht einfach nur Aquarium

Vorrangig ist das Aquarium zunächst einmal ein Besuchermagnet, wobei sich deutsche Gäste noch recht rarmachen, denn es fehlt beispielsweise an einer deutschsprachigen Webseite. Seit der Neu-Eröffnung sind es vor allem Franzosen, Belgier und Engländer, die den Großteil der Besucher ausmachen.

Im Hintergrund des Aquariums arbeiten die Mitarbeiter zusammen mit Kollegen aus aller Welt in der Forschung zur Tiermedizin. So wurde das tiermedizinische Institut von Nausicaá bereits für die medizinische Ausbildung von Mitarbeitern ausgezeichnet. Im Weiteren gehört Nausicaá zur europäischen Kampagne „Mr. Goodfish“, in der versucht wird, die Menschen darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, die Meeresressourcen zu erhalten.

Zunächst jedoch erscheint das Aquarium als ein sehr futuristisch gestalteter Gebäudekomplex, direkt am Meer gelegen und mit großzügigen Außenanlagen ausgestattet. Im Inneren der Sääle und Hallen trifft der Besucher auf eine Welt hinter Glas, die so fremdartig und doch so unglaublich bezaubernd erscheint. Die Welt der Ozeane, die den größten Teil der Erdoberfläche einnehmen und trotzdem weniger bekannt sind als das Weltall über uns. Wenn ein riesiger Hammerhai oder ein majestätischer Mantarochen auf Armeslänge vorbeiziehen, dann wird so Manchem die unglaubliche Schönheit der Schöpfung bewusst.

Doch vor dem großen Staunen kommt zuerst das Bezahlen, denn die laufenden Kosten für das größte Aquarium Europas sind ebenso recht groß. Nausicaá ist in verschiedene Bereiche unterteilt und ermöglicht den Einzeleintritt nur für spezielle Abteilungen wie auch ein Ticket für alle Anlagen. Wer sich wirklich alles ansehen will, braucht zum einen viel Zeit und zum anderen 25 Euro als Erwachsener und 19 Euro als Kind unter 12 Jahren. Kinder bis 3 Jahre erhalten kostenlosen Eintritt. Zudem bestehen ermäßigte Preise für Senioren, Behinderte und Gruppen. Dazu kommen noch Spezialtarife an besonderen Tagen.

Im Verhältnis zu so manchem Vergnügungspark sind 25 Euro für das Erlebnis, die Unterwasserwelt der Weltmeere hautnah kennenzulernen geradezu ein Schnäppchen. Der inhaltliche Mehrwert ist auf jeden Fall größer als bei Disney und Co.

April 2019



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