Huskytouren – die Wildheit der Natur

Es gibt für viele Menschen immer wieder diese besonderen Momente, in denen sie die unfassbare Schönheit erkennen, die ein Tier ausstrahlt. Wer so zum ersten Mal in die blauen Augen eines Siberian Husky blickt, erkennt darin die ganze Welt des rauen Nordens. Eine Welt der klirrenden Kälte und in der Sonne funkelnder Eiskristalle. Wälder, in denen sich die Bäume unter der Schneelast beugen und unglaublich weite Gegenden, in die sich die Zivilisation kaum hineinwagt. Über Jahrtausende war der hohe Norden nur mit dem Hundeschlitten zu bereisen. Zu Rau, zu Wild und nicht gewillt, als „Kulturlandschaft“ dem Menschen untertan zu sein.

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Hundeschlitten Huskytour
Quelle & Fotograf: Emmanuel Yankey / pixelio.de

Der Siberian Husky wie auch der Alaskan Malamute sind Paradebeispiele für den besten Freund des Menschen im hohen Norden. In Gebieten, die für andere Haus- und Arbeitstiere schlicht zu kalt sind. Es sind aber keineswegs nur der Husky oder der Malamute, die sich für ihre Hauptaufgabe, das Ziehen von Schlitten, gewaltig ins Geschirr legen. Viele Musher, so werden die Lenker von Hundegespannen genannt, bevorzugen Mischlingshunde mittlerer Größe, die sich durch ihre Ausdauer auszeichnen. Deshalb kann ein solches Gespann ein recht bunter Haufen sein. Alle diese Tiere besitzen aber eine ausgeprägte Leidenschaft, die Freude am Laufen. Sobald den Hunden das Geschirr angelegt wird und sie an ihrem Platz im Gespann sind, können sie es kaum abwarten, loszulegen. Wären die Schlitten nicht mit einem Schneeanker gesichert, würden die Tiere einfach losstürmen. Allein dieser Anblick der Freude und der Kraft, die die Hunde kurz vor einer Tour ausstrahlen, ist es wert, selbst an einer Huskytour teilzunehmen.

Nordschweden – zauberhafte Winterwelt

Die Vorstellungen vieler Personen, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, einmal eine Huskytour mitzumachen, sind von den Geschichten Jack Londons geprägt. Kein anderer Schriftsteller hat dies so eingehend beschrieben. Der Mann wusste aber auch, von was er sprach, denn er war selbst beim Goldrausch am Klondike dabei.

Europas Alaska liegt in Nordschweden. Hier herrscht der Winter den größten Teil des Jahres und die Lappen oder besser die Samen, die hier siedeln, ziehen mit ihren Rentierherden durch eine Landschaft jenseits des Polarkreises, die den Menschen täglich herausfordert, aber auch immer wieder bezaubert. So das sie sich einfach keinen schöneren Ort zum Leben vorstellen können. Die Einsamkeit der Wälder, die majestätischen Berge, das Leuchten der Aurora borealis und ein nächtliches Firmament, das tausende Sterne offenbart, ungestört von Straßenbeleuchtungen. Eine Huskytour in Nordschweden, das ist eine Reise in der faszinierenden Stille der Natur. Nur das Atmen der Hunde, das Knirschen der Kufen im Schnee und der eigene Herzschlag begleiten den Menschen durch eine Landschaft, die völlig unberührt erscheint.

Huskytouren – der Weg ist das Ziel

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Hundeschlitten Huskytour
Quelle & Fotograf: Emmanuel Yankey / pixelio.de

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Hundeschlitten Huskytour
Quelle & Fotograf: Christian Vajk / pixelio.de

Ob nun eine Tagestour oder eine mehrtägige Expedition mit dem Hundeschlitten. Huskytouren sind eine Herausforderung, die sich gut bewältigen lässt. Es kommt nur auf die Ausrüstung an. Professionelle Hundeführer sind natürlich gut darauf vorbereitet. Wer als Gast daran teilnimmt, sollte auf eine entsprechende Bekleidung achten. Dann kann es aber auch schon losgehen. Selbst im Winter, wenn eigentlich die lange Polarnacht über das Land herrscht, darf die Dunkelheit nicht mit Nächten in Deutschland verglichen werden. Zum einen reflektiert der Schnee das Mondlicht, zum anderen erscheint Zeitweise ein Dämmerungsstreifen am Horizont, der die Landschaft erst recht verzaubert. Wenn dann noch das Polarlicht am Himmel erstrahlt, kann auf Tageslicht locker verzichtet werden. Ganze Tage ohne Sonne gibt es in Nordschweden sowieso nur um die Zeit der Wintersonnenwende am 21. Dezember.

Für die Mitfahrt auf einem Hundeschlitten braucht es keine besondere Begabung. Ein paar Regeln gibt es, die einzuhalten sind, den Rest übernimmt der Musher. So wird jeder Tag zum Erlebnis und mit jeder Stunde wächst die Freude an der fantastischen Natur, die die Menschen und Tiere umgibt. Dann ist jeder neue Blick in die blauen Augen eines Huskys ein Blick, der mehr und mehr Verstehen für die wunderschöne Welt des Nordens zeigt.

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