La Scarzuola: eine surreale Stadt

Als Geheimtipp für Italienreisende gilt La Scarzuola in den Hügeln Umbriens: Dort erwartet die Besucher ein surreales Gebäudeensemble an einem historischen Ort, das vom Mailänder Architekten Tomaso Buzzi in den 1950er bis 1970er Jahren gestaltet wurde. Er wollte damit eine ideale Stadt nach dem Vorbild der Renaissance in kleinerem Maßstab schaffen. Nachdem der Initiator bereits 1981 verstorben war, wurde das Werk La Scarzuola von seinem Neffen Marco Solari fortgeführt.

Hier wurde La Scarzuola verwirklicht

Angesiedelt ist La Scarzuola in Montegiove, einem Ortsteil der umbrischen Gemeinde Montegabbione. Einst soll sich der Heilige Franz von Assisi für eine Weile hier aufgehalten haben, weshalb anno 1218 das Franziskanerkloster Convento de la Scarzuola eingerichtet wurde. Das Kloster samt umliegendem Grundstück kaufte Tomaso Buzzi 1956, weil er hier seine Fantasie-Stadt errichten wollte.

Der Begründer des modernen La Scarzuola sah sein Vorhaben als Hommage an die Vergänglichkeit des Menschen, weshalb alle neuen Gebäude aus dem weichen Tuffstein errichtet wurden. Der Gebäudekomplex erinnert deshalb auf den ersten Blick eher an eine Theaterkulisse statt an reale Gebäude.

Ein Roman als Inspiration für La Scarzuola

Im Grunde handelt es sich bei La Scarzuola um einen Komplex aus ineinander verschachtelten Gebäuden, die im Stil des Neo-Manierismus errichtet wurden. Inspiriert wurde der Architekt zu diesem Ort des Surrealismus mit einem Turm zu Babel, einem dritten Auge und sieben Theatern, von Francesco Colonnas Roman Hypnerotomachia Poliphilli, der im Jahr 1499 erschien. Obwohl dieses Werk seiner Zeit weit voraus zu sein schien, hatte es einen erheblichen Einfluss auf die italienische Renaissance. Cosimo I. de´ Medici war nur einer von zahlreichen Herrschaften, die ihre Gärten nach den Träumen, die in diesem Werk geschildert werden, umgestalten ließ.

November 2015



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