Eine Max-Frisch-Ausstellung in Zürich

"Ich probiere Geschichten an wie Kleider" lautet der Titel der aktuellen Ausstellung des Max-Frisch-Archives in der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. In dieser Ausstellung können die Besucher hautnah erleben, wie Frischs experimenteller Roman "Mein Name sei Gantenbein" entstanden ist. Dieser gilt neben "Homo faber" und "Stiller" als wichtigster Roman des Schweizer Autoren. Die Ausstellung ist noch bis zum Januar 20015 zu sehen.

Mein Name sei Gantenbein

Erstmals wurde der Roman im Herbst 1964 veröffentlicht. Mit der Arbeit an "Mein Name sei Gantenbein" hatte er jedoch schon vier Jahre zuvor begonnen und sein Werk mehrfach überarbeitet. Die Idee zu dieser Geschichte hatte er nach einem Autounfall im Winter, bei dem der Schriftsteller unverletzt blieb. Jedoch stellte er sich nach dem Unfall die Frage, was wohl geschehen wäre, hätte der Unfall einen anderen Ausgang gehabt.

Daraufhin erfand Max Frisch die Figur Gantenbein, die nach einem Unfall zu erblinden droht. Obwohl er nach wie vor sieht, mimt Gantenbein den Blinden und kann dadurch die Menschen in seiner Umgebung umso deutlicher sehen. Das bedeutet den Auftakt für ein großes Verwirrspiel.

Bewusster Traditionsbruch als Stilmittel

Weil Max Frisch in "Mein Name sei Gantenbein" auf eine durchgehende Handlung verzichtet, bricht der Autor radikal mit der Erzählstruktur des bürgerlichen Romans. Er erzählt die Geschichte vielmehr in zahlreichen losen Episoden mit verschiedenen Figuren, deren Verhältnis zueinander nicht aufgelöst wird. Während "Mein Name sei Gantenbein" von der Kritik kontrovers betrachtet wurde, war er beim Publikum ein grandioser Erfolg: Es dauerte nur wenige Monate, bis die Erstauflage von 100.000 Exemplaren komplett vergriffen war.

Der Autor Max Frisch

Der gebürtige Züricher Max Frisch arbeitete zunächst als Architekt und konzentrierte sich erst nach dem Erfolg seines Erstlingswerkes Stiller ganz auf die Literatur. Bekannt wurde Frisch nicht nur mit seinen drei großen Romanen, sondern auch mit Bühnenstücken wie "Andorra" oder "Biedermann und die Brandstifter".

Oktober 2014



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