Blutrausch: eine Chaostruppe wird gewürdigt

"Music and Politics" lautet das Motto der diesjährigen Festwochen "Into the city" in Wien. In diesem Zusammenhang präsentiert das Wien Museum die Ausstellung "Wiener Blutrausch" und würdigt damit das Schaffen der Chaostruppe "Drahdiwaberl" um den Initiator und Bandleader Stefan Weber.

Politisch inkorrekte Texte und spektakuläre, meist provokante, Auftritte waren das Markenzeichen der Band. Sie mischte die Wiener Szene ab 1969 auf und bildete ein Sprungbrett für zahlreiche österreichische Musiker wie Falco war. Den Erfolg verdankte "Drahdiwaberl" vor allem den Liveauftritten, denn während der 1980er Jahre wurde die Band lange Zeit vom ORF provoziert.

Die Bandgeschichte von Drahdiwaberl

Das erklärte Ziel von Stefan Weber lautete, die Band zur extremsten und zugleich obszönsten Band zu machen. Geprägt wurde der Initiator von der 68er Generation und der linken Wiener Studentenbewegung. Provokation, wie es der Wiener Aktionismus praktizierte, wurde im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Triebfeder für die Band.

Begonnen hatte "Drahdiwaberl" als Coverband, welche Stücke der Beatles, der Rolling Stones und von Led Zeppelin mit deutschen Texten interpretierte. Eigene Songs bildeten das Repertoire erst ab Mitte der 1970er Jahre. Der spätere Austro-Superstar Falco wurde 1978 unter seinem richtigen Namen Hans Hölzel Mitglied der Band. Er stieg allerdings 1983 wieder aus und verfolgte seine Solokarriere. Auch er setzte in seinen Texten und mit den Auftritten auf gezielte Provokation.

Ab Mitte der 1980er Jahre ließ der Erfolg spürbar nach, "Drahdiwaberl" wurde schließlich 1989 aufgelöst. Die Reunion folgte 1991, da Weber in New York zu einem Auftritt vor 10.000 Besuchern im Palladium eingeladen wurde. Aus dem Stand schaffte es Weber, mit "Drahdiwaberl" für einen internationalen Skandal zu sorgen. Denn zur Bühnenshow gehörte ein inszenierter Gangbang, bei dem die Akteure die Masken bekannter Politiker trugen. Mit dieser Inszenierung blieb er dem Motto seiner Shows treu: Elemente der Shows waren oft Geschlechtsverkehr, das Werfen von verdorbenen Essensresten oder das Urinieren auf der Bühne.

Juni 2013



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